N26 stellt Führung neu auf: Ex-Bundesbanker Andreas Dombret soll Aufsichtsratschef werden, Marcus Mosen wird Co-CEO. BaFin blickt genau hin – Governance rückt in den Fokus.
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Die Berliner Neobank schiebt ihre Governance unter Hochdruck nach vorn: Der frühere Bundesbanker Andreas Dombret soll im Oktober den Vorsitz im Aufsichtsrat übernehmen, während der bisherige Aufsichtsratschef Marcus Mosen zum 1. September als Co-CEO in den Vorstand wechselt.
Für Mosens Wechsel liegt die Zustimmung der Bankenaufsicht vor, während Dombrets Bestellung noch die formale Absegnung benötigt. Angesichts seiner bisherigen Laufbahn dürfte die Zustimmung jedoch als sicher gelten. N26 bestätigte, dass eine außerordentliche Hauptversammlung zur Wahl des neuen Aufsichtsratschefs geplant ist. „Andreas Dombret soll von den Gründern und mehreren Investoren als neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats von N26 vorgeschlagen werden. Dazu wird die Bank zeitnah zu einer außerordentlichen Hauptversammlung einladen“, teilte ein Sprecher mit.
Mit Dombret würde ein ausgewiesener Aufseher die Kontrolle übernehmen: Von 2010 bis 2018 verantwortete er bei der Deutschen Bundesbank die Bankenaufsicht. Für N26 ist zusätzliche regulatorische Expertise mehr als nur Hygienefaktor.
Nach einer Sonderprüfung im Jahr 2024 hatten BaFin und Bundesbank erhebliche Defizite im Risikomanagement attestiert. Insidern zufolge prüft die BaFin sogar Verwarnungen gegenüber den Gründern. Solche Schritte wären ein deutliches Gelb – ein Wechsel ins Kontrollgremium bleibt rechtlich möglich, die Erwartungshaltung an die Governance steigt aber spürbar.
Operativ wird Mosen gemeinsam mit Co-Gründer Maximilian Tayenthal führen. Unklar ist der genaue Zeitplan für den Rückzug von Mitgründer Valentin Stalf. Er hatte zuletzt erklärt:
„Ich habe mir in den vergangenen Monaten und auch Jahren immer wieder die Frage gestellt: Was ist die richtige Rolle für mich? Und nun habe ich mich dazu entschlossen, künftig in das Kontrollgremium zu wechseln und dort die Zukunft von N26 mitzugestalten.“
Zugleich betonte er: „Ich werde das Amt des Co-CEOs nicht morgen niederlegen. Ich stehe so lange zur Verfügung, wie es gewünscht ist“ – und weiter: „Das genaue Datum steht noch nicht fest. Aber es wird eine Übergangszeit geben.“
Dass Mosen nach einem sogenannten Hinweisschreiben der Aufsicht dennoch grünes Licht für den Vorstand erhielt, zeigt: Die BaFin unterscheidet zwischen formellen Maßnahmen und Signalen zur Nachschärfung. Für N26 ist der Personalwechsel damit Chance und Prüfauftrag zugleich.
Noch im August ist ein hochrangiger Austausch zwischen N26-Vertretern und der Aufsicht terminiert – dem Vernehmen nach mit BaFin-Präsident Mark Branson und dem obersten Bankenaufseher Nicolas Speer. Eine offizielle Agenda gibt es nicht; die Neubesetzung an Spitze und Aufsicht dürfte aber im Mittelpunkt stehen. Entscheidend wird sein, ob N26 Regulierungsthemen – von Risikoanalyse über AML-Kontrollen bis IT-Monitoring – messbar adressiert. Gelingt das, könnte die Doppelspitze aus Dombret im Aufsichtsrat und Mosen im Vorstand nicht nur das Vertrauen der Aufseher, sondern auch das der Investoren stabilisieren.
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