Führungswechsel bei N26: Aufsichtsratschef Marcus Mosen soll Co-CEO werden und Gründer Valentin Stalf ablösen. Investoren treiben den Umbau nach BaFin-Kritik voran; über Stimmrechte, Abkühlungsphase und die Besetzung des zweiten Co-CEO wird noch verhandelt.

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Update vom 19. August 2025 um 14:45 Uhr: N26 bestätigt in der offiziellen Pressemitteilung den Führungswechsel. Konkret dazu: "N26 bereitet einen Wechsel an der Führungsspitze vor. Valentin Stalf, Gründer und Co-CEO von N26, zieht sich zeitnah aus der operativen Verantwortung zurück und wechselt nach einer Übergangszeit in den Aufsichtsrat."
Bei N26 deutet sich eine Zäsur an: Nach übereinstimmenden Informationen aus Führungskreisen soll der bisherige Aufsichtsratschef Marcus Mosen in die operative Spitze wechseln und als Co-CEO den Gründer Valentin Stalf ablösen. Der Schritt ist Teil einer breiter angelegten Governance-Neuordnung, die maßgeblich von wesentlichen Anteilseignern initiiert wurde. Demnach haben unter anderem Hedosophia, Earlybird und Coatue den Wechsel unterstützt; zuerst berichtete die Financial Times. Mosen selbst wollte die Pläne nicht kommentieren.
Auslöser des Führungsumbaus ist der anhaltende Druck der Finanzaufsicht. Die BaFin hatte nach einer Sonderprüfung im vierten Quartal 2024 Schwächen in den internen Kontrollsystemen moniert. Die Investoren reagieren nun mit einer stärkeren Professionalisierung der Spitze und einem klareren Compliance-Profil. Parallel verhandeln sie mit den Gründern über deren Mehrfachstimmrechte: Im Raum steht, dass Investoren im Gegenzug auf Teile garantierter Renditen aus der letzten Finanzierungsrunde verzichten, wenn die Sonderrechte aufgegeben werden. Ziel ist eine Governance-Struktur, die regulatorische Erwartungen besser abbildet und strategische Entscheidungen breiter absichert.
Die Personalien sind noch nicht vollständig entschieden. Stalf könnte bereits im September in den Aufsichtsrat wechseln – ob ohne Abkühlungsphase, ist umstritten. Investoren und nach bisherigem Eindruck auch die BaFin bevorzugen eine Pause zwischen Vorstandstätigkeit und Kontrollmandat. Co-Gründer Maximilian Tayenthal soll den Co-CEO-Posten voraussichtlich zum Jahresende 2025 abgeben. Wer neben Mosen als zweiter Co-CEO antritt, ist noch offen.
Mosen bringt jahrzehntelange Payment-Erfahrung mit. Er führte Concardis (heute Nexi Germany) bis Ende 2018 und bekleidete Führungspositionen bei Ingenico, Ogone, Easycash, First Data und GZS. Zudem engagierte er sich früh als Investor bei N26. Für die Neobank könnte dieser Hintergrund in der nächsten Phase entscheidend sein: Der Ausbau belastbarer Prozesse, die Vertiefung der Banken-Infrastruktur und das Management regulatorischer Projekte verlangen nun eher Industrie-Expertise als Gründer-DNA.
Der geplante Umbau ist eine Chance, Vertrauen bei Aufsicht und institutionellen Investoren zurückzugewinnen. Gelingen kann das, wenn die offenen Governance-Fragen zügig geklärt, Verantwortlichkeiten geschärft und der Kulturwandel sichtbar verankert werden. Mit einem Payment-Spezialisten an der Spitze und klareren Entscheidungsstrukturen könnte N26 sein Wachstumsnarrativ mit mehr regulatorischer Belastbarkeit unterlegen – ein positives Signal in einem intensiver werdenden Wettbewerbsumfeld.

Die DWS, Fondstochter der Deutschen Bank, zieht sich aus dem Private-Credit-Geschäft in Asien-Pazifik zurück. Als Gründe werden eine geringere Marktstruktur, intransparente Regulatorik und unklare Rechtslagen genannt. Die Gesellschaft richtet ihren Fokus auf Regionen mit stärkerer Positionierung, während sie den Vertrieb globaler Alternativer Anlagen in Singapur jedoch ausbaut.

Der BVI und die Asset Management Association of China (AMAC) intensivieren ihre Zusammenarbeit durch ein Memorandum of Understanding. Ziel ist die Förderung des hochrangigen Austauschs, die Erleichterung gegenseitiger Marktzugänge und die Diversifizierung internationaler Einflüsse in den Fondssektoren Europas und Chinas.

Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen steigt spürbar: Die vdp-Mitgliedsinstitute vergaben in den ersten drei Quartalen 2025 Darlehen über 107,3 Milliarden Euro – ein Plus von mehr als 18 Prozent. Besonders Gewerbeimmobilien legen kräftig zu, doch beim Wohnungsmarkt bleibt der Neubau weiter schwach.