Der BVI und die Asset Management Association of China (AMAC) intensivieren ihre Zusammenarbeit durch ein Memorandum of Understanding. Ziel ist die Förderung des hochrangigen Austauschs, die Erleichterung gegenseitiger Marktzugänge und die Diversifizierung internationaler Einflüsse in den Fondssektoren Europas und Chinas.

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Der deutsche Fondsverband BVI und die Asset Management Association of China (AMAC) haben einen bedeutenden Schritt zur Intensivierung der bilateralen Finanzbeziehungen unternommen. Die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding (MoU) soll die Zusammenarbeit zwischen den beiden dynamischen Fondsmärkten in Deutschland und China auf eine neue Ebene heben und den Weg für eine zukunftsorientierte Internationalisierung ebnen.
Die Kooperation wurde am Rande des Sino-European Finance Summit, den der BVI gemeinsam mit der Bank of China organisierte und der rund 200 hochrangige Vertreter aus der europäischen und chinesischen Finanzwelt zusammenbrachte, offiziell besiegelt. Dieser Schulterschluss kommt zu einem Zeitpunkt, in dem die strategische Diversifizierung und die Erschließung neuer Wachstumsmärkte für die deutsche Finanzindustrie zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Die Kernpunkte der Vereinbarung zielen darauf ab, einen robusten und regelmäßigen Kommunikationskanal zu etablieren. Geplant ist ein intensiver Austausch auf Managementebene der Verbände, flankiert von gegenseitigen Besuchen und gemeinsamen Branchenkonferenzen. Darüber hinaus steht die Förderung des direkten Dialogs zwischen den Marktteilnehmern im Fokus.
Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt auf dem Informationsaustausch zur Regulierung. In einer Welt, in der Kapitalmärkte zunehmend vernetzt sind, aber unterschiedlichen regulatorischen Rahmenbedingungen unterliegen, ist diese Transparenz Gold wert. Durch die Schaffung einer gemeinsamen Plattform wollen BVI und AMAC die künftigen Geschäftsbeziehungen in beide Richtungen erleichtern. Das übergeordnete Ziel ist eine Win-Win-Situation: Deutschen Asset Managern soll der Zugang zum rasant wachsenden chinesischen Markt vereinfacht, chinesischen Akteuren gleichzeitig der Weg in den größten Fondsmarkt Europas geebnet werden.
Die Initiative für die Veranstaltung und die Kooperation ging nach Angaben des BVI von deutscher Seite aus. Dies spiegelt eine proaktive Haltung wider, die auf die aktuellen Herausforderungen im Wettbewerb reagiert. Deutschland hält mit einem verwalteten Vermögen von über 4,7 Billionen Euro seine Position als größter Fondsmarkt Europas und ist Heimat von über 600 Asset Managern aus 40 Ländern. Der chinesische Fondsmarkt ist mit rund 9 Billionen Euro Volumen und seinem hohen Wachstumstempo ein globaler Player, dessen Attraktivität zunimmt.
Dieser Vorstoß des BVI kann auch als eine strategische Antwort auf die jüngst geäußerte Kritik des BVI-Hauptgeschäftsführers Thomas Richter gesehen werden. In einem Interview hatte Richter mit Blick auf die hiesigen Asset Manager beklagt, „dass es in Deutschland anders als zum Beispiel in Frankreich keine globalen Champions gibt“. Deutschland drohe zur „Kolonie französischer und amerikanischer Gesellschaften“ zu werden, womit er auf Fondsriesen wie Blackrock oder Amundi anspielte. Die Kooperation mit China bietet somit eine Chance, die internationalen Einflüsse am deutschen Fondsmarkt zu diversifizieren und dem Trend einer möglichen Dominanz US-amerikanischer und französischer Häuser entgegenzuwirken.
Um die Zusammenarbeit unmittelbar zu unterstützen und die Markterschließung zu fördern, veröffentlichte der BVI in Kooperation mit der Bank of China den Leitfaden „Investment in China“. Dieses Dokument dient als praktischer Wegweiser für grenzüberschreitende Investitionen, den Fondsvertrieb sowie die Gründung von Fondsgesellschaften in der Volksrepublik.
Die Unterzeichnung des MoU durch Thomas Richter und Bu Min, die stellvertretende Generalsekretärin der AMAC, steht symbolisch für eine Finanzwelt, die enger zusammenwächst und in der die Beseitigung von Markteintrittsbarrieren Priorität hat. Dieser konstruktive Dialog ist ein positives Signal für die globale Asset-Management-Branche und stärkt die Position Deutschlands als einladendes Finanzzentrum im Herzen Europas.

Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen steigt spürbar: Die vdp-Mitgliedsinstitute vergaben in den ersten drei Quartalen 2025 Darlehen über 107,3 Milliarden Euro – ein Plus von mehr als 18 Prozent. Besonders Gewerbeimmobilien legen kräftig zu, doch beim Wohnungsmarkt bleibt der Neubau weiter schwach.

Im Rechtsstreit zwischen der DWP Bank und dem S-Broker hat das Landgericht Frankfurt entschieden: Die Deka-Tochter muss rund 15 Millionen Euro des Schadens infolge einer Buchungspanne übernehmen. Die restlichen Kosten trägt überwiegend die DWP.

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