Die DWS, Fondstochter der Deutschen Bank, zieht sich aus dem Private-Credit-Geschäft in Asien-Pazifik zurück. Als Gründe werden eine geringere Marktstruktur, intransparente Regulatorik und unklare Rechtslagen genannt. Die Gesellschaft richtet ihren Fokus auf Regionen mit stärkerer Positionierung, während sie den Vertrieb globaler Alternativer Anlagen in Singapur jedoch ausbaut.

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DWS Group
Die DWS, Asset-Management-Sparte der Deutschen Bank, zieht eine bemerkenswerte Konsequenz aus der Analyse ihres globalen Footprints: Das Geschäft mit Private Credit in der Region Asien-Pazifik wird zurückgefahren. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf gut informierte Kreise berichtet, hat die Fondstochter der Deutschen Bank das dortige Private-Credit-Team bereits entlassen.
Dieser Schritt signalisiert eine optimistische Konzentration auf Märkte, in denen die DWS über eine robustere und klar definierte Position verfügt. Anstatt sich in strukturell herausfordernden Regionen zu verzetteln, setzt das Unternehmen auf Effizienz und die Stärkung ihrer führenden Kompetenzen in Europa und anderen etablierten Märkten.
Die Entscheidung ist das Ergebnis einer internen Beurteilung, die den Private-Credit-Markt in Asien-Pazifik als strukturell weniger entwickelt bewertet als beispielsweise den europäischen Sektor. Private Credit umfasst direkte Unternehmensfinanzierungen, die abseits klassischer Bankenkredite von nicht-banklichen Investoren bereitgestellt werden.
Drei zentrale Herausforderungen sollen zu der strategischen Entscheidung geführt haben:
Angesichts dieser systemischen Hürden konzentriert sich die DWS nun auf die Regionen, in denen die Rechtslage transparent, die Liquidität gesichert und die eigene Marktstellung bereits gefestigt ist. Diese fokussierte Strategie ist ein Zeichen von kaufmännischer Vernunft, um das Risiko-Ertrags-Profil des Geschäfts zu optimieren.
Der globale Private-Credit-Markt, dessen Volumen auf rund 1,7 Billionen US-Dollar geschätzt wird, steht ohnehin unter zunehmendem Druck. Die Zeiten des einfachen Wachstums sind vorbei. Steigende Zinsen und eine sich eintrübende Konjunktur führen zu höheren Ausfallrisiken, während gleichzeitig die Zahl der neuen Deals abnimmt.
Die Reaktion der DWS steht nicht allein: Auch andere Akteure reagieren auf das verschärfte Marktumfeld. So schloss beispielsweise Arena Investors jüngst sein Büro in Singapur, und das australische Unternehmen Tanarra Capital stoppte Neuinvestments für seinen auf notleidende Unternehmen spezialisierten Distressed-Credit-Fonds. Die Rückzugsentscheidung der DWS ist somit Teil einer branchenweiten Konsolidierung, bei der nur die effizientesten und am besten positionierten Anbieter langfristig reüssieren werden.
Trotz des Rückzugs aus dem regionalen Private-Credit-Geschäft in Asien sendet die DWS ein wichtiges Signal: Das Engagement im Bereich der Alternativen Anlagen in der Region bleibt bestehen und wird sogar gestärkt.
Entgegen einem kompletten Abschied aus dem Marktsegment sollen in Singapur künftig zwei zusätzliche Spezialisten den Vertrieb alternativer Strategien vorantreiben. Hierzu zählen insbesondere die globalen Private-Credit- und Immobilienprodukte der DWS. Die Gesellschaft setzt somit auf die hohe Nachfrage in Asien nach global diversifizierten und etablierten Alternativen Anlagen, die aus den Kernmärkten der DWS verwaltet werden. Diese Stärkung des Vertriebs zeigt, dass die DWS die Region weiterhin als wichtigen Zielmarkt für Kapitalzuflüsse ansieht, während sie das operative Investmentrisiko in weniger entwickelten lokalen Märkten reduziert.

Der BVI und die Asset Management Association of China (AMAC) intensivieren ihre Zusammenarbeit durch ein Memorandum of Understanding. Ziel ist die Förderung des hochrangigen Austauschs, die Erleichterung gegenseitiger Marktzugänge und die Diversifizierung internationaler Einflüsse in den Fondssektoren Europas und Chinas.

Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen steigt spürbar: Die vdp-Mitgliedsinstitute vergaben in den ersten drei Quartalen 2025 Darlehen über 107,3 Milliarden Euro – ein Plus von mehr als 18 Prozent. Besonders Gewerbeimmobilien legen kräftig zu, doch beim Wohnungsmarkt bleibt der Neubau weiter schwach.

Im Rechtsstreit zwischen der DWP Bank und dem S-Broker hat das Landgericht Frankfurt entschieden: Die Deka-Tochter muss rund 15 Millionen Euro des Schadens infolge einer Buchungspanne übernehmen. Die restlichen Kosten trägt überwiegend die DWP.