Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen steigt spürbar: Die vdp-Mitgliedsinstitute vergaben in den ersten drei Quartalen 2025 Darlehen über 107,3 Milliarden Euro – ein Plus von mehr als 18 Prozent. Besonders Gewerbeimmobilien legen kräftig zu, doch beim Wohnungsmarkt bleibt der Neubau weiter schwach.

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Die Kreditvergabe der im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute nimmt weiter Fahrt auf. Von Januar bis September 2025 vergaben die Institute neue Immobiliendarlehen im Umfang von 107,3 Milliarden Euro – ein Anstieg um 18,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonders dynamisch zeigte sich das dritte Quartal mit 37,2 Milliarden Euro Neugeschäft, dem höchsten Wert seit Herbst 2022.
Den größten Beitrag zum erneuten Anstieg lieferten Finanzierungen für Wohnimmobilien. Die Darlehensvergabe stieg hier auf 67,7 Milliarden Euro und lag damit 19 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Mit Zusagen von 21,7 Milliarden Euro konnte das dritte Quartal das Ergebnis des Vorquartals nahezu exakt bestätigen.
vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt sieht darin eine Belebung, warnt aber vor falschen Schlüssen: „Es werden 2025 deutlich mehr Darlehen vergeben als im Vorjahr. Das Immobilienfinanzierungsgeschäft unserer Mitgliedsinstitute belebt sich spürbar – trotz weiter bestehender Herausforderungen im Immobilienmarkt.“ Der Zuwachs bedeute jedoch keine Entspannung am Wohnungsmarkt, da der überwiegende Teil der Finanzierungen bestehende Objekte betreffe und nicht den dringend benötigten Neubau.
Besonders stark legten Mehrfamilienhäuser zu, deren Finanzierungsvolumen im Berichtszeitraum um 29,5 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro stieg. Ein- und Zweifamilienhäuser machten mit 33,4 Milliarden Euro knapp die Hälfte des gesamten Wohnimmobiliengeschäfts aus, gefolgt von Eigentumswohnungen (14,0 Milliarden Euro) und sonstigen Wohnobjekten (3,6 Milliarden Euro).
Auch im Gewerbebereich zeichnet sich eine Erholung ab. Die Darlehensvergabe erreichte 39,6 Milliarden Euro – ein Plus von 16,8 Prozent. Besonders das dritte Quartal fiel mit 15,5 Milliarden Euro stark aus, was gegenüber dem Vorjahresquartal einem Wachstum von 32,5 Prozent entspricht.
Die größte Bedeutung hatten weiterhin Büroimmobilien, für die 19,7 Milliarden Euro an neuen Krediten vergeben wurden. Handelsimmobilien und Hotels verzeichneten ebenfalls zweistellige Wachstumsraten. Auffällig ist zudem der starke Anstieg bei Industriegebäuden: Die Darlehensvergabe verdoppelte sich auf 1,4 Milliarden Euro. Auch sonstige gewerblich genutzte Objekte trugen mit einem Plus von 19,6 Prozent zur Gesamtdynamik bei.
Tolckmitt sieht darin ein vorsichtiges Signal der Stabilisierung: Die Erholung sei ein positives Zeichen, dürfe angesichts des weiterhin niedrigen Ausgangsniveaus aber „nicht überinterpretiert werden“.
Zum 30. September 2025 belief sich der Bestand an ausgereichten Immobiliendarlehen auf 1.031,9 Milliarden Euro und lag damit leicht über dem Wert des zweiten Quartals. Rund 87 Prozent des Finanzierungsvolumens entfielen weiterhin auf Objekte in Deutschland – ein Hinweis auf die starke Binnenorientierung der vdp-Institute.
Der erneute Anstieg der Nachfrage zeigt, dass sich sowohl private Haushalte als auch Unternehmen wieder stärker an den Kreditmarkt wagen. Angesichts weiterhin hoher Baukosten, regulatorischer Vorgaben im Wohnbau und eines nur langsam stabilisierenden Gewerbemarktes bleibt die Entwicklung jedoch fragil. Für die Branche ist die Zunahme der Finanzierungen dennoch ein wichtiges Signal, dass sich der Markt schrittweise aus dem Tief bewegt.

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