LBS NordOst regelt die Nachfolge: Sabine König übernimmt 2027 den Vorstandsvorsitz von Helmut Ibsch. Patric Karwatzki komplettiert als Eigengewächs das Führungsgremium.

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In einer Branche, die von langfristigen Verträgen lebt, ist auch in der Führungsetage Planungssicherheit eine harte Währung. Die LBS Landesbausparkasse NordOst AG hat dies verinnerlicht und bereits jetzt, gut ein Jahr vor dem Stichtag, die Nachfolge an der Konzernspitze geregelt. Wie der Aufsichtsrat am gestrigen Donnerstag (4. Dezember 2025) in Potsdam beschloss, wird Sabine König zum 1. Januar 2027 den Vorstandsvorsitz übernehmen.
Die 51-Jährige tritt damit in die Fußstapfen von Helmut Ibsch, der Ende 2026 planmäßig in den Ruhestand verabschiedet wird. Mit dieser frühzeitigen Entscheidung signalisiert die Landesbausparkasse ihren Eigentümern und Kunden Kontinuität, setzt aber gleichzeitig auf eine Modernisierung der strategischen Ausrichtung.
Sabine König gehört dem Gremium bereits seit Januar 2025 an und verantwortet dort die erfolgskritischen Ressorts Digitalisierung, Organisation & IT sowie das Kerngeschäft Bausparen und Finanzierung. Ihr Aufstieg an die Spitze folgt einer klaren Logik: Sie vereint operatives Know-how mit politischer Vernetzung.
Ehrenamtlich fungiert König als Präsidentin der Europäischen Bausparkassenvereinigung – eine Position, die in Zeiten europäischer Regulierungswut aus Brüssel von unschätzbarem Wert für das Institut ist. Ihr Werdegang ist dabei klassisch und modern zugleich: Nach einer Bankausbildung und einem Wirtschaftsstudium sammelte die Diplom-Ökonomin über zwei Jahrzehnte Erfahrung in der LBS-Gruppe und in der Unternehmensberatung. Diese Mischung aus Stallgeruch und externer Beraterbrille dürfte ihr helfen, die Bausparkasse durch die anstehenden Transformationsprozesse zu steuern.
Flankiert wird der Führungswechsel durch eine Personalie, die besonders den Vertrieb freuen dürfte. Mit Patric Karwatzki rückt zum 1. Januar 2027 ein echtes Eigengewächs in den Vorstand auf. Der 45-Jährige startete seine Karriere vor zwanzig Jahren ganz klassisch als Bezirksberater im Außendienst der LBS Ost.
Über verschiedene Stationen im Innendienst, unter anderem als Leiter des Maklervertriebs, arbeitete er sich bis zum Generalbevollmächtigten hoch. Dass nun ein ehemaliger Vertriebsmann an den Entscheidungstisch rückt, unterstreicht die Bedeutung der Kundennähe. Das künftige Führungstrio wird damit ab 2027 aus Sabine König (Vorsitz), dem bestellten Vorstandsmitglied Jens Riemer und Patric Karwatzki bestehen.
Inhaltlich hat die designierte Chefin die Marschrichtung bereits definiert. Das Bausparwesen der Zukunft dreht sich nicht mehr nur um die eigenen vier Wände, sondern um deren ökologischen Fußabdruck. König und ihre Kollegen sehen einen massiven Beratungsbedarf bei Themen wie Energieeffizienz und den finanziellen Folgen des Klimawandels.
„Es ist wichtig, dass mehr Menschen erfahren, wie die CO2-Bepreisung steigt oder auf welche Klimafolgen man sich einstellen muss. Nur so können Verbraucher:innen fundierte Entscheidungen treffen,“ betont die künftige Vorstandsvorsitzende. Die LBS NordOst positioniert sich damit künftig noch stärker als Berater für die energetische Sanierung – ein Markt, der angesichts steigender regulatorischer Anforderungen für Immobilienbesitzer zum entscheidenden Wertfaktor wird.

Eine Ära geht zu Ende: Nach 36 Jahren im Dienst der staatlichen Förderbank verabschiedet sich Christiane Laibach im Sommer 2026 in den Ruhestand. Als Vorständin für internationale Finanzierungen prägte sie die KfW IPEX-Bank und die DEG entscheidend. Die Suche nach einer Nachfolge läuft bereits.

Die Frankfurt International Bank (FIB) professionalisiert ihre Strukturen nach Erhalt der Vollbanklizenz und schafft erstmals die Position des Head of Legal. Ali Günes (36), zuvor bei Linklaters, übernimmt die Leitung der Rechtsabteilung, um die Expansion im Exportfinanzierungs- und Girogeschäft juristisch abzusichern.

Die Finaplus-Gruppe setzt ihren Expansionskurs fort und übernimmt den Münchner Anbieter wealthpilot. Durch den Zusammenschluss entsteht ein WealthTech-Schwergewicht in der DACH-Region, das Vermögenswerte von über 600 Milliarden Euro auf seinen Plattformen abbildet und die Marktkonsolidierung vorantreibt.