Die Deutsche Bank plant eine signifikante Erhöhung der Bezüge für Chefaufseher Alexander Wynaendts auf 1,4 Millionen Euro. Der Schritt soll das Gremium international wettbewerbsfähig halten und unterstreicht den globalen Anspruch des Instituts.

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In den Führungsetagen der Deutschen Bank scheint man gewillt, den Anspruch als globaler Player auch auf dem Gehaltszettel der Kontrolleure zu untermauern. Wie die Financial Times am Montag unter Berufung auf Insider berichtete, bereitet das größte deutsche Geldhaus eine deutliche Anhebung der Vergütung für seinen Aufsichtsratsvorsitzenden Alexander Wynaendts vor.
Das Vorhaben, über das voraussichtlich auf der kommenden Hauptversammlung abgestimmt werden soll, sieht einen bemerkenswerten Sprung vor: Die jährliche Vergütung des Chefaufsehers soll von derzeit 950.000 Euro auf rund 1,4 Millionen Euro klettern. Das entspräche einem Aufschlag von mehr als 40 Prozent und wäre ein klares Signal, dass sich die Frankfurter Bank im Wettbewerb um Top-Talente nicht an nationalen, sondern an internationalen Maßstäben misst.
Bereits mit seinem aktuellen Salär führt Wynaendts die Gehaltslisten der deutschen Oberaufseher an. Sollte die Erhöhung durchgehen, würde er sich endgültig von der heimischen Vergleichsgruppe entkoppeln. Zum Vergleich: Michael Diekmann, der den Aufsichtsrat des Versicherungsgiganten Allianz leitet, erhält rund 760.000 Euro. Hans Dieter Pötsch, Chefkontrolleur bei Volkswagen, kommt auf etwa 680.000 Euro pro Jahr.
Die Deutsche Bank sendet damit die Botschaft, dass für sie der Vergleichsmaßstab nicht München oder Wolfsburg ist, sondern die Wall Street und die City of London. Aus dem Umfeld der Bank heißt es laut dem Bericht, man wolle die Positionen im Gremium „international wettbewerbsfähig“ halten.
Dieser Logik folgend soll nicht nur der Vorsitzende profitieren. Die Pläne sehen offenbar vor, auch die Festvergütung der übrigen Aufsichtsratsmitglieder um 10 bis 20 Prozent anzuheben.
Besonderes Augenmerk liegt zudem auf der fachlichen Arbeit in den Ausschüssen, die oft die eigentliche Schwerstarbeit der Kontrolleure darstellt. Hier soll die Vergütung spürbar steigen – im Gespräch sind Summen zwischen 100.000 und 150.000 Euro pro geleiteter Sitzung. Damit honoriert die Bank die zunehmende Komplexität und den zeitlichen Aufwand, den moderne Bankenaufsicht mit sich bringt.
Alexander Wynaendts, der 2022 die Nachfolge von Paul Achleitner antrat, bringt genau jene internationale Vernetzung mit, die die Bank sucht. Der niederländische Manager ist in der Weltwirtschaft bestens verdrahtet: Neben seinem Mandat in Frankfurt sitzt er in den Kontrollgremien von Air France-KLM, Salesforce, Uber und der US-Großbank Citigroup.
Mit der geplanten Gehaltsanpassung würde die Deutsche Bank sicherstellen, dass das Mandat in Frankfurt auch finanziell die Wertschätzung erfährt, die der Komplexität des Instituts und dem Kalender eines solch gefragten Top-Managers angemessen ist.

Die UBS schärft ihr Profil: Um die Effizienz nach der Credit-Suisse-Integration zu steigern, plant die Schweizer Großbank bis 2027 den Abbau von weiteren 10.000 Stellen. CEO Sergio Ermotti treibt den Umbau voran, um die Kosten-Ertrags-Quote auf internationales Niveau zu senken und an der Börse wieder Boden gutzumachen.

LBS NordOst regelt die Nachfolge: Sabine König übernimmt 2027 den Vorstandsvorsitz von Helmut Ibsch. Patric Karwatzki komplettiert als Eigengewächs das Führungsgremium.

Eine Ära geht zu Ende: Nach 36 Jahren im Dienst der staatlichen Förderbank verabschiedet sich Christiane Laibach im Sommer 2026 in den Ruhestand. Als Vorständin für internationale Finanzierungen prägte sie die KfW IPEX-Bank und die DEG entscheidend. Die Suche nach einer Nachfolge läuft bereits.