ABN AMRO meldet für das erste Halbjahr 2025 einen soliden Gewinnrückgang auf hohem Niveau. Derweil positionieren sich auch Hauck Aufhäuser Lampe und Bethmann Bank strategisch im Private Banking neu – ein Zeichen für den zunehmenden Wettbewerb im gehobenen Kundensegment.

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ABN AMRO
Die niederländische Großbank ABN AMRO hat für das zweite Quartal und das erste Halbjahr 2025 solide Geschäftszahlen vorgelegt. Auch wenn der Gewinn leicht rückläufig ist, bleibt die Ertragslage robust. Zugleich verfolgt die Bank mit der Übernahme von Hauck Aufhäuser Lampe eine klare Strategie: Die Präsenz im deutschen Private Banking soll deutlich gestärkt werden.
Im zweiten Quartal erzielte ABN AMRO einen Nettogewinn von 606 Millionen Euro – ein moderater Rückgang gegenüber den 642 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie lag bei 0,67 Euro (Vorjahr: 0,73 Euro).
Auch das erste Halbjahr zeigt sich stabil: Der Nettogewinn belief sich auf 1,225 Milliarden Euro, nach 1,316 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Gewinn je Aktie sank entsprechend von 1,48 Euro auf 1,35 Euro. Angesichts des herausfordernden Marktumfelds mit hoher Inflation und veränderten Zinsniveaus zeigt sich die Bank insgesamt widerstandsfähig.
Ein strategisch bedeutender Schritt im laufenden Jahr war die Übernahme der deutschen Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe (HAL). Mit dem Zukauf will ABN AMRO ihre Position im wachstumsstarken Private-Banking-Markt in Deutschland gezielt ausbauen. HAL bringt nicht nur eine traditionsreiche Kundenbasis und starke Marktpräsenz mit, sondern ergänzt auch das bestehende Geschäft der ABN AMRO Tochter Bethmann Bank ideal.
Die Integration beider Häuser eröffnet Potenzial für Skaleneffekte und eine differenzierte Betreuung vermögender Privatkunden. Insbesondere Themen wie nachhaltige Kapitalanlage, generationsübergreifende Vermögensstrukturierung und digitale Beratungslösungen sollen im Verbund gestärkt werden. Die Übernahme signalisiert zudem, dass ABN AMRO langfristig auf organisches und anorganisches Wachstum im deutschen Markt setzt.
Mit der Kombination aus solider Kapitalbasis, gut positionierten Tochtergesellschaften und gezielten Akquisitionen verfolgt ABN AMRO konsequent den Ausbau ihrer Ertragsquellen. Der leichte Gewinnrückgang im Halbjahresvergleich ist dabei kein strategisches Warnsignal, sondern Ausdruck temporärer Marktbedingungen.
Insbesondere das Geschäft mit vermögenden Privatkunden soll künftig noch stärker zur Ergebnisentwicklung beitragen. Die Zusammenführung von HAL und Bethmann Bank dürfte dabei mittelfristig neue Maßstäbe im deutschen Private Banking setzen – sowohl in Bezug auf Qualität als auch auf Reichweite.

Die DWS, Fondstochter der Deutschen Bank, zieht sich aus dem Private-Credit-Geschäft in Asien-Pazifik zurück. Als Gründe werden eine geringere Marktstruktur, intransparente Regulatorik und unklare Rechtslagen genannt. Die Gesellschaft richtet ihren Fokus auf Regionen mit stärkerer Positionierung, während sie den Vertrieb globaler Alternativer Anlagen in Singapur jedoch ausbaut.

Der BVI und die Asset Management Association of China (AMAC) intensivieren ihre Zusammenarbeit durch ein Memorandum of Understanding. Ziel ist die Förderung des hochrangigen Austauschs, die Erleichterung gegenseitiger Marktzugänge und die Diversifizierung internationaler Einflüsse in den Fondssektoren Europas und Chinas.

Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen steigt spürbar: Die vdp-Mitgliedsinstitute vergaben in den ersten drei Quartalen 2025 Darlehen über 107,3 Milliarden Euro – ein Plus von mehr als 18 Prozent. Besonders Gewerbeimmobilien legen kräftig zu, doch beim Wohnungsmarkt bleibt der Neubau weiter schwach.