Die Zürcher Kantonalbank diversifiziert ihr Geschäftsmodell und fokussiert sich verstärkt auf Private Banking und Anlagegeschäft. Finanzchef Martin Bardenhewer betont, dass diese Neuausrichtung zur Risikominimierung und Stabilitätssteigerung beiträgt – auch in Deutschland, wo die ZKB seit 2023 aktiv ist.
Bildnachweis:
Zürcher Kantonalbank
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) baut ihr Geschäftsmodell um und will künftig verstärkt auf Private Banking und Anlagegeschäft setzen. Mit einer klaren Wachstumsstrategie, die seit zwei Jahren verfolgt wird, soll das traditionelle Kreditgeschäft diversifiziert werden, um die Stabilität zu erhöhen und Risiken zu mindern. Besonders im Fokus steht der Ausbau des Geschäfts mit vermögenden Kunden – auch in Deutschland, wo die Bank seit 2023 über die vereinfachte Freistellung aktiv ist.
Finanzchef Martin Bardenhewer betont in einem Interview mit der Handelszeitung, dass die ZKB in der Vergangenheit vornehmlich als Kreditbank wahrgenommen wurde. „Um diversifizierter zu werden, möchten wir uns unabhängiger vom Hypothekargeschäft machen“, erklärt Bardenhewer. Das Hypothekargeschäft, das in der Schweiz dem deutschen Immobilienfinanzierungssegment entspricht, ist naturgemäß volatil und birgt spezifische Risiken. Im Gegensatz dazu verspricht das Private Banking, das sich an vermögende Kunden richtet, eine stabilere Ertragsquelle. Diese strategische Neuausrichtung soll dazu beitragen, das Risiko-Portfolio der Bank zu streuen und langfristig die Finanzstärke zu erhöhen.
Die Wachstumsstrategie der ZKB im Bereich Private Banking und Anlagegeschäft ist noch jung – erst seit zwei Jahren wird hier verstärkt investiert. Bardenhewer gibt zu, dass in der Vergangenheit bislang vergleichsweise wenige Investitionsmittel in diesen Bereichen allokiert wurden. Nun jedoch sollen vermehrt Ressourcen fließen, um die Attraktivität und Leistungsfähigkeit der Angebote zu steigern. Durch die Erweiterung des Produktportfolios und den Ausbau der Beratungsstrukturen will die ZKB das Vertrauen vermögender Kunden gewinnen und bestehende Beziehungen weiter ausbauen. Dabei spielt auch die Aktivität in Deutschland eine wichtige Rolle, wo die Bank ihre Präsenz nutzen will, um neue Wachstumsimpulse zu setzen.
Der Wandel in der Geschäftsstrategie spiegelt den dynamischen Wandel in der Finanzbranche wider. Als Bardenhewer vor 24 Jahren bei der ZKB anfing, gab es praktisch kein Anlagengeschäft – ein Vergleich, der den rasanten Strukturwandel eindrucksvoll unterstreicht. Heute ist das Private Banking längst zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells geworden. Durch die verstärkte Fokussierung auf dieses Segment kann die Zürcher Kantonalbank unabhängiger von den Schwankungen des Hypothekargeschäfts agieren und gleichzeitig von stabileren Ertragsquellen profitieren. Dieser strategische Kurswechsel wird als optimistischer Schritt bewertet, der die Wettbewerbsfähigkeit der Bank in einem sich wandelnden Marktumfeld nachhaltig stärkt.
Die DZ PRIVATBANK setzt mit der Berufung von Alexandra Schmidt-Mintgen und Frank Stuhlmüller zwei erfahrene Finanzmanager als künftige Vorstandsmitglieder ein – und stellt damit frühzeitig die Weichen für Kontinuität und Wachstum.
Die Merkur Privatbank steigert ihr Betriebsergebnis im ersten Quartal 2025 deutlich – trotz höherer Risikovorsorge. Besonders der Zinsüberschuss treibt das Ergebnis. Beim verwalteten Vermögen bleibt das Ziel ambitioniert.
Die Varengold Bank senkt ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2024 erneut. Grund sind Rückstellungen wegen potenzieller Risiken aus Cum-Ex-Geschäften und eine laufende Sonderprüfung. Das Vorsteuerergebnis wird nun auf rund 2,1 Mio. Euro beziffert.