Adyen verfehlt beim Zahlungsvolumen die Erwartungen und kassiert den Wachstumsoptimismus: US-Zölle bremsen den Onlinehandel, die Aktie sackt um rund 20 % ab. Analysten stellen das mittelfristige Profil zur Debatte.

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Adyen
Der niederländische Zahlungsdienstleister Adyen liefert solide Margen, aber enttäuschende Mengen – und wird dafür an der Börse abgestraft. Nach Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal und das erste Halbjahr verliert die Aktie fast 20 Prozent und verbucht damit den heftigsten Rückgang seit zwei Jahren. Auslöser ist weniger die Profitabilität als der Ausblick: Eine Beschleunigung des Wachstums sei aus heutiger Sicht „unwahrscheinlich“ – mit Verweis auf die Belastungen aus den neuen US-Zöllen, die den E-Commerce dämpfen und damit das Zahlungsvolumen schmälern.
Operativ liest sich die Halbjahresbilanz zunächst robust: Der Nettoumsatz steigt um 20 % auf 1,09 Mrd. €, das EBITDA legt um 28 % auf 543,7 Mio. € zu. Die EBITDA-Marge von 50,0 % liegt leicht über dem Konsens (49,6 %). Doch auf der entscheidenden Mengen-Seite hakt es: Das abgewickelte Zahlungsvolumen summiert sich auf 649,0 Mrd. € und bleibt damit spürbar unter den Markterwartungen (662,2 Mrd. €). Genau hier greift die Zoll-Thematik: Geringere Handelsaktivität bedeutet weniger Transaktionen – und damit weniger Durchsatz für den Payment-Spezialisten.
Die unmittelbare Reaktion am Markt fällt entsprechend scharf aus. Das Narrativ verschiebt sich vom kurzfristigen Margenschlaglicht zur mittelfristigen Wachstumserzählung. Barclays-Analyst Sven Merkt bringt die Anlegerfragen auf den Punkt:
„Während die Schwäche durch ein schwächeres Endmarkt-Wachstum verursacht wurde, erwarten wir, dass die zentrale Debatte über Adyens mittelfristiges Wachstumsprofil geführt werden wird und darüber, ob die Messlatte ausreichend neu justiert wurde.“
Für Investoren bleibt entscheidend, ob die Zollwirkungen ein vorübergehender Gegenwind sind – oder ob sie eine strukturelle Verlangsamung im Kerngeschäft signalisieren. Bis dahin wird der Markt jede Indikation zum Transaktionswachstum genauer als die Margen lesen.

Die DWS, Fondstochter der Deutschen Bank, zieht sich aus dem Private-Credit-Geschäft in Asien-Pazifik zurück. Als Gründe werden eine geringere Marktstruktur, intransparente Regulatorik und unklare Rechtslagen genannt. Die Gesellschaft richtet ihren Fokus auf Regionen mit stärkerer Positionierung, während sie den Vertrieb globaler Alternativer Anlagen in Singapur jedoch ausbaut.

Der BVI und die Asset Management Association of China (AMAC) intensivieren ihre Zusammenarbeit durch ein Memorandum of Understanding. Ziel ist die Förderung des hochrangigen Austauschs, die Erleichterung gegenseitiger Marktzugänge und die Diversifizierung internationaler Einflüsse in den Fondssektoren Europas und Chinas.

Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen steigt spürbar: Die vdp-Mitgliedsinstitute vergaben in den ersten drei Quartalen 2025 Darlehen über 107,3 Milliarden Euro – ein Plus von mehr als 18 Prozent. Besonders Gewerbeimmobilien legen kräftig zu, doch beim Wohnungsmarkt bleibt der Neubau weiter schwach.