Zeitenwende bei Munich Re: Wenning geht, Jurecka übernimmt

Mit dem Ruhestand von Joachim Wenning steht bei Munich Re ein Wechsel an der Spitze an. Ab 2026 übernimmt CFO Christoph Jurecka den Vorstandsvorsitz. Weitere zentrale Personalien stärken Digitalisierung und Finanzführung.

Dominik Amend

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Dominik Amend

Veröffentlicht am

31.7.25

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15:53

Uhr

Zeitenwende bei Munich Re: Wenning geht, Jurecka übernimmt

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Munich Re

Der Aufsichtsrat von Munich Re hat tiefgreifende Veränderungen an der Unternehmensspitze beschlossen. Nach über acht Jahren als Vorstandsvorsitzender und fast drei Jahrzehnten im Konzern wird Dr. Joachim Wenning Ende 2025 aus dem Unternehmen ausscheiden – auf eigenen Wunsch und im Einklang mit dem Auslaufen des Strategieprogramms „Ambition 2025“. Wenning verabschiedet sich damit auf dem Höhepunkt einer Ära, die durch Stabilität, digitale Transformation und ein starkes operatives Ergebnis geprägt war.

Zum Nachfolger wurde Dr. Christoph Jurecka ernannt, der zum 1. Januar 2026 den Vorstandsvorsitz übernimmt. Jurecka kennt den Konzern in- und auswendig: Seit 2011 in verantwortungsvollen Positionen, seit 2019 als CFO bei Munich Re, steht er für Kontinuität und strategische Finanzexpertise. Die Berufung dürfte nicht nur als Signal für Stabilität, sondern auch als gezielte Weichenstellung für eine zunehmend komplexe und datengetriebene Rückversicherungswelt verstanden werden.

Neue Gesichter für Finanzen und Technologie

Mit dem Aufstieg Jureckas an die Unternehmensspitze wird auch der CFO-Posten neu besetzt: Andrew Buchanan, derzeit CFO der Rückversicherung, rückt zum 1. Januar 2026 in den Konzernvorstand auf. Der gebürtige Südafrikaner bringt langjährige Erfahrung aus dem globalen Rückversicherungsgeschäft mit und dürfte die internationale Wachstumsagenda von Munich Re weiter vorantreiben.

Einen bemerkenswerten Schritt geht das Unternehmen auch mit der Einführung einer neuen Vorstandsfunktion: Robin Johnson übernimmt zum 1. August 2025 die Rolle des Chief Technology Officer (CTO) – eine Position, die angesichts zunehmender Digitalisierung in der Versicherungswirtschaft strategisch bedeutsam ist. Johnson bringt sowohl Konzern- als auch ERGO-Erfahrung mit und wird die technologischen Weichen für die nächste Dekade stellen.

Ein Team für den Übergang – und die Zukunft

Mit den aktuellen Personalentscheidungen stellt Munich Re die Nachfolge geordnet und vorausschauend auf. Vorstand, Aufsichtsrat und Konzernleitung zeigen damit klare Ambitionen: Die Wachstumsstrategie nach 2025 soll mit einem erfahrenen, eingespielten und technologisch versierten Team weitergeführt werden.

Dr. Nikolaus von Bomhard, Vorsitzender des Aufsichtsrats, betonte:

„Der Aufsichtsrat bedankt sich bei Joachim Wenning, der während seiner jahrzehntelangen Tätigkeit für Munich Re, davon über acht Jahre an der Spitze, Herausragendes geleistet hat. Mit Christoph Jurecka übernimmt ein ausgewiesener Kenner aller Erst- und Rückversicherungsaktivitäten in der Gruppe sowie angesehener Finanzfachmann die Unternehmensleitung.“

Fazit: Munich Re bereitet den Generationenwechsel strategisch vor

Der Rückzug Wennings kommt nicht überraschend – wohl aber zu einem Zeitpunkt, an dem Munich Re wirtschaftlich stark aufgestellt ist. Die Nachfolge ist klar geregelt, mit personellen Verstärkungen in Schlüsselbereichen. Für Investoren, Analysten und Branchenbeobachter ist das ein Signal: Munich Re denkt langfristig – und bleibt auf Kurs.

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