BBVA und OpenAI schmieden eine historische Allianz: Die spanische Großbank integriert KI tief in ihre Prozesse und rollt ChatGPT Enterprise für alle 120.000 Mitarbeiter aus.

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BBVA
Es ist ein technologischer Paukenschlag in der europäischen Finanzbranche: Die spanische Großbank BBVA und das US-Künstliche-Intelligenz-Labor OpenAI haben eine weitreichende strategische Partnerschaft besiegelt. Ziel der Kooperation, die von BBVA-Chef Carlos Torres Vila und OpenAI-Gründer Sam Altman in San Francisco verkündet wurde, ist nichts Geringeres als die Neudefinition des Bankgeschäfts durch generative KI.
Die Allianz geht weit über herkömmliche Software-Lizenzverträge hinaus. Nach fast zwei Jahren der Vorbereitung werden Teams beider Unternehmen nun gemeinsam an Lösungen arbeiten, um Bankdienstleistungen produktiver, effizienter und radikal kundenorientierter zu gestalten.
Der wohl spektakulärste Teil der Vereinbarung betrifft die Belegschaft: BBVA wird ChatGPT Enterprise an alle seine mehr als 120.000 Mitarbeiter weltweit ausrollen. Damit vollzieht die Bank eine der größten korporativen Implementierungen dieser Technologie weltweit.
Dem Schritt ging eine intensive Testphase mit 11.000 Angestellten voraus, die beeindruckende Ergebnisse lieferte: 80 Prozent der Tester nutzen den Assistenten täglich und berichten von einer Zeitersparnis von durchschnittlich drei Stunden pro Woche bei Routineaufgaben.
Die Vision geht dabei über einfache Textgenerierung hinaus. Geplant ist die Schaffung eines digitalen „Alter Egos“ für die Mitarbeiter – ein proaktiver Assistent, der den individuellen Arbeitsstil lernt, Projekte im Gedächtnis behält und Aufgaben unter Aufsicht des Menschen ausführt. Dies soll von der Softwareentwicklung bis hin zu komplexen Risikoanalysen reichen.
Auch an der Kundenschnittstelle soll kein Stein auf dem anderen bleiben. BBVA und OpenAI arbeiten an einem intelligenten Gesprächsassistenten, der Kunden im finanziellen Alltag begleitet und weit über die Fähigkeiten heutiger Chatbots hinausgehen soll.
Zudem dreht BBVA den Spieß um: Die Bank arbeitet daran, ihre Produkte und Dienstleistungen direkt in ChatGPT zu integrieren. Damit könnte jeder Nutzer über den OpenAI-Bot Bankgeschäfte erledigen. Demos für die digitalen Banken der Gruppe in Italien und Deutschland haben dieses Potenzial bereits aufgezeigt.
Ein entscheidender Aspekt des Deals ist der privilegierte Zugang: BBVA erhält bevorzugten Zugriff auf die fortschrittlichsten Modelle und Experten von OpenAI.
„Wir waren Pioniere bei der digitalen und mobilen Transformation und treten nun mit noch größerem Ehrgeiz in die KI-Ära ein“, erklärte Carlos Torres Vila bei der Unterzeichnung. „Unsere Allianz mit OpenAI beschleunigt die native Integration künstlicher Intelligenz in der gesamten Bank.“
Auch Sam Altman, CEO von OpenAI, würdigte den Vorstoß: „BBVA ist ein starkes Beispiel dafür, wie ein großes Finanzinstitut künstliche Intelligenz mit echtem Ehrgeiz und Geschwindigkeit einführen kann.“ Durch die Einbettung der KI in den Kern der Produkte werde das gesamte Bankerlebnis auf ein neues Niveau gehoben.

Paukenschlag im europäischen Fintech-Sektor: Mollie übernimmt den britischen Bankzahlungsspezialisten GoCardless. Durch den Zusammenschluss entsteht eine Plattform mit über 350.000 Kunden, die Karten- und Bankzahlungen integriert, um Abonnement-Modelle zu stärken und das internationale Wachstum von Händlern zu beschleunigen.

Ritterschlag für das Berliner Fintech: Mondu sichert sich eine Kreditfazilität von 100 Millionen Euro von J.P. Morgan Payments. Gleichzeitig tritt das Startup dem Partnernetzwerk der US-Bank bei, um seine B2B-Zahlungslösungen europaweit an deren Firmenkunden zu vertreiben.