Die Deutsche Bank strukturiert ihr Wealth Management neu: Vermögende und wohlhabende Kunden werden künftig unter einem Dach betreut. Neue Teams, digitale Angebote und strategische Neuzugänge sollen das Wachstum befeuern.

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Mit einem umfassenden organisatorischen Umbau legt die Deutsche Bank die Grundlage für weiteres Wachstum im Vermögensberatungsgeschäft. Künftig werden vermögende und wohlhabende Kunden – bislang in unterschiedlichen Einheiten betreut – unter dem gemeinsamen Dach des Wealth Managements zusammengeführt. Damit reagiert die Bank auf die zunehmende Komplexität in der Kundenstruktur und will ihre Position als führender Anbieter im deutschen Markt gezielt ausbauen.
„Wir schaffen mit unserer Strategie die Voraussetzungen, um als klare Nummer Eins im Wealth Management in Deutschland über dem Markt zu wachsen und weitere Marktanteile hinzuzugewinnen“
Das betont Raffael Gasser, Leiter Wealth Management Deutschland.

Die neue Organisation gliedert sich künftig in sechs Regionen – analog zur Struktur im Firmenkundengeschäft. So sollen Synergien zwischen Unternehmervermögen und Geschäftsfinanzierung besser genutzt und ganzheitliche Beratung ermöglicht werden. Fünf der neuen Regionalleiter stammen aus den eigenen Reihen. Mit Nasim Amini übernimmt ab Januar 2026 ein erfahrener Private-Banking-Stratege die Region Süd. Amini kommt von der HypoVereinsbank und bringt langjährige Erfahrung von der Commerzbank mit.
Gleichzeitig baut die Bank gezielt neue Bereiche auf. Für die digital-affine Kundengruppe entsteht eine eigene Einheit, die persönliche Beratung mit digitalen Lösungen verbindet. Hier übernimmt Naveed Arshad, zuletzt Co-Head Wealth Management bei Hauck Aufhäuser Lampe, spätestens zum Jahresbeginn 2026 die Leitung.
Auch das Thema Vermögensstrukturierung rückt stärker in den Fokus. Mit dem neu geschaffenen Bereich Wealth Planning Germany will die Deutsche Bank gezielt auf die Bedürfnisse von Familienunternehmern und vermögenden Privatpersonen in unterschiedlichen Lebensphasen eingehen – von der Vorsorge bis zur Nachfolgeplanung. Die Leitung übernimmt Lisa-Marie Wöhrle, die nach Stationen bei UBS und zuvor bereits bei der Deutschen Bank zurückkehrt.
„Es freut mich sehr, dass Lisa-Marie Wöhrle für diese Aufgabe zur Deutschen Bank zurückkehrt“, so Gasser. Ihr Team soll künftig Stiftungsfragen, Testamentsvollstreckung und Generationenberatung noch konsequenter abdecken – ein Segment mit wachsender Nachfrage.
Mit der neuen Struktur und prominenten Neuzugängen verfolgt die Deutsche Bank ein klares Ziel: Marktführerschaft im deutschen Wealth Management. Wachstumspotenziale sieht man dabei nicht nur bei Unternehmerfamilien, sondern zunehmend auch im Affluent-Segment. Die Weichen sind gestellt – nun gilt es, die ambitionierte Strategie im Tagesgeschäft umzusetzen.

Donner & Reuschel baut seine Position im Verwahrstellengeschäft weiter aus und übernimmt 33 liquide Fonds von M.M.Warburg. Die Transaktion mit 1,7 Mrd. Euro Volumen ist Teil der strategischen Neuausrichtung von Warburg, das sich künftig auf illiquide Sachwerte-Spezialfonds konzentriert.

ABN Amro leitet unter CEO Bérard einen radikalen Sparkurs ein: 5.200 Stellen fallen weg, Sparten werden verkauft. Der Druck auf die deutschen Töchter Bethmann Bank und Hauck Aufhäuser Lampe, die sich mitten in einer komplexen Fusion befinden, dürfte damit massiv steigen.

Standard & Poor’s senkt den Ausblick für die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) auf "negativ". Die Ratingagentur warnt vor hohen Kosten des US-Rückzugs und blickt skeptisch auf die Neuausrichtung in Europa und im Asset Management. Ein starkes Kapitalpolster federt die Risiken des Umbaus jedoch ab.