Das Insurtech Wefox erhält 151 Millionen Euro frisches Kapital und setzt damit seinen strategischen Umbau fort. Im Mittelpunkt steht ein margenstarkes Geschäftsmodell rund um das MGA- und Plattformgeschäft in Europa.

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Wefox
Das Berliner Insurtech Wefox hat eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von insgesamt 151 Millionen Euro abgeschlossen – ein deutliches Signal an den Markt nach einer Phase intensiver Restrukturierung. Die Mittel setzen sich aus einer Kapitalerhöhung über 76 Millionen Euro, vornehmlich durch bestehende Investoren, sowie der Refinanzierung einer Kreditlinie über 75 Millionen Euro durch den „Searchlight Opportunities Fund II“ zusammen, einen Kreditfonds von Searchlight Capital Partners.
Die neue Finanzierung erfolgt unmittelbar nach dem Abschluss des weitreichenden Umbaus der Unternehmensstruktur. Wefox hat sich unter anderem von der in Liechtenstein ansässigen Versicherungsgesellschaft wefox Insurance AG sowie von seinen italienischen Tochtergesellschaften getrennt. Das Unternehmen will mit dem neu aufgestellten Geschäftsmodell bis Ende 2025 profitabel arbeiten.
Künftig konzentriert sich Wefox auf das wachstumsstarke Geschäft als Managing General Agent (MGA) und die technologische Unterstützung der Versicherungsvermittlung – und das mit klarer regionaler Ausrichtung. In Österreich betreibt Wefox bereits die führende digitale Plattform für Maklerinnen und Makler im Privatkundensegment und hat sich als marktführender Großmakler etabliert.
In den Niederlanden dominiert das Unternehmen unter der Marke TAF den Markt für Risikolebensversicherungen und bietet ein prämierte Vollservice-MGA-Modell. Auch in der Schweiz zählt Wefox zu den führenden Anbietern im Bereich der Retail-Versicherungsvermittlung und entwickelt dort kontinuierlich Angebote zur ganzheitlichen Risikoabsicherung für Privatkunden weiter.
Das Asset-light-Modell soll durch den Ausbau lokaler Plattformen sowie durch vertiefte Partnerschaften mit Risikoträgern – also Versicherungsunternehmen – skaliert werden. Wefox positioniert sich damit als Bindeglied zwischen Produktgebern und digitalaffinen Vertriebseinheiten. Ziel ist nachhaltiges Wachstum bei Umsatz und Marge.
Im Zuge der erfolgreichen Refinanzierung wurde auch der Verwaltungsrat von Wefox Holding AG neu aufgestellt. Der neue CEO Joachim Müller sowie Prateek Puri, Partner bei Searchlight Capital Partners, nehmen neu Einsitz im Gremium. Im Gegenzug verlassen Julian Teicke, Fabian Wesemann, Dario Fazlic und Nikolaus Frei das Kontrollorgan.
Müller betonte:
„Veränderte Kundenbedürfnisse, neue regulatorische Anforderungen und technologische Entwicklungen transformieren die Wertschöpfungskette der Versicherungsbranche. Mit unserem Fokus auf das MGA-Modell und smarte Distribution sind wir ein attraktiver Partner – für Risikoträger wie für Makler.“
Die nun eingeleitete Transformation sei ein Meilenstein auf dem Weg in eine schlankere, wachstumsorientierte Zukunft.
Wefox will mit seinem neuen Kurs beweisen, dass Insurtechs nicht zwingend Kapitalvernichter sein müssen – sondern als spezialisierte Infrastrukturplayer durchaus resilient und renditestark aufgestellt sein können.

Die DWS, Fondstochter der Deutschen Bank, zieht sich aus dem Private-Credit-Geschäft in Asien-Pazifik zurück. Als Gründe werden eine geringere Marktstruktur, intransparente Regulatorik und unklare Rechtslagen genannt. Die Gesellschaft richtet ihren Fokus auf Regionen mit stärkerer Positionierung, während sie den Vertrieb globaler Alternativer Anlagen in Singapur jedoch ausbaut.

Der BVI und die Asset Management Association of China (AMAC) intensivieren ihre Zusammenarbeit durch ein Memorandum of Understanding. Ziel ist die Förderung des hochrangigen Austauschs, die Erleichterung gegenseitiger Marktzugänge und die Diversifizierung internationaler Einflüsse in den Fondssektoren Europas und Chinas.

Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen steigt spürbar: Die vdp-Mitgliedsinstitute vergaben in den ersten drei Quartalen 2025 Darlehen über 107,3 Milliarden Euro – ein Plus von mehr als 18 Prozent. Besonders Gewerbeimmobilien legen kräftig zu, doch beim Wohnungsmarkt bleibt der Neubau weiter schwach.