MünchenerHyp behauptet sich im schwierigen Markt: stabile Erträge, deutlich höhere Kapitalquoten und Rückenwind aus der Wohnimmobilienfinanzierung. Ein Milliarden-Pfandbriefprogramm und das neue Tool „MHB RAPID“ stärken Refinanzierung und Vertrieb.

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Münchener Hypothekenbank | Holger Horn
Die Münchener Hypothekenbank (MünchenerHyp) schließt das erste Halbjahr robust ab. Trotz konjunktureller Gegenwinde hält das Institut seine Ertragskraft nahezu auf Vorjahresniveau und verbessert die Kapitalausstattung spürbar. Der Zinsüberschuss lag mit 260,4 Mio. Euro nur knapp unter dem Rekordwert des Vorjahres (265,0 Mio. Euro). Zusammen mit niedrigeren Provisionsaufwendungen (29,1 Mio. Euro; Vorjahr: 32,4 Mio. Euro) ergab sich ein Zins- und Provisionsüberschuss von 231,3 Mio. Euro – praktisch auf Augenhöhe mit 2024 (232,6 Mio. Euro).
Aufwandsseitig schlugen vor allem regulatorisch bedingte Projekte zu Buche: Der Verwaltungsaufwand stieg auf 86,7 Mio. Euro (77,1 Mio. Euro). Die Gesamtrisikovorsorge blieb mit 50,6 Mio. Euro stabil (51,3 Mio. Euro). Unter dem Strich erzielte die Bank ein Betriebsergebnis nach Risikovorsorge von 92,0 Mio. Euro (104,6 Mio. Euro). Nach 35,4 Mio. Euro Steuern steht ein zeitanteiliger Jahresüberschuss von 56,6 Mio. Euro (60,9 Mio. Euro).
Deutlich sichtbar ist der Schritt nach vorn bei den Quoten: Die harte Kernkapitalquote (CET1) kletterte auf 18,9 % (31.12.2024: 16,7 %), die Gesamtkapitalquote auf 21,2 % (18,7 %) – begünstigt durch die Umstellung auf CRR III. In Summe untermauert das die Widerstandskraft des Geschäftsmodells.
Im Neugeschäft erreichte die MünchenerHyp 1,5 Mrd. Euro und damit Vorjahresniveau. Während die gewerbliche Immobilienfinanzierung weiterhin keine nachhaltige Dynamik entwickelt, gewinnt die private Wohnimmobilienfinanzierung wieder an Fahrt – ein Muster, das sich in vielen Instituten zeigt und auf die beginnende Erholung im Wohnsegment verweist.
Auf der Passivseite baut die Bank auf ihr Pfandbrief-Standing: Im ersten Halbjahr wurden rund 1 Mrd. Euro an Hypothekenpfandbriefen platziert; ein 500-Mio.-Euro-Benchmark traf auf sehr hohe Nachfrage. Bei Fremdwährungsanleihen blieb der Fokus auf Schweizer-Franken-Emissionen.
Parallel treibt das Institut die Digitalisierung in der Kreditstrecke voran. Mit MHB RAPID startete im Frühjahr ein Tool, das die erstmalig vollautomatische Bonitätsprüfung in der Privatkundenfinanzierung ermöglicht und damit den Durchlauf in der Vergabe beschleunigt. Oder wie Vorstandschef Dr. Holger Horn es einordnet: „Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass wir Stabilität und Fortschritt erfolgreich miteinander verbinden. Mit MHB RAPID treiben wir zudem die Digitalisierung unserer Prozesse voran und erhöhen den Mehrwert für unsere Kunden – ein entscheidender Schritt für unsere Zukunftsfähigkeit.“
Für das zweite Halbjahr bleibt das Management zuversichtlich. Gestützt auf die wachsende Nachfrage im privaten Wohnen, die starke Kapitalbasis und einen gezielten Ausbau der Zusammenarbeit im Verbund- und Maklergeschäft peilt die MünchenerHyp an, Ertrags- und Neugeschäftsziele zu erreichen und den stabilen Kurs fortzusetzen. In einem Umfeld, in dem selektives Gewerbegeschäft und effiziente Prozesse den Unterschied machen, wirkt die Kombination aus solider Refinanzierung und digitalem Schub wie ein passender Hebel für kontrolliertes Wachstum.

Die DWS, Fondstochter der Deutschen Bank, zieht sich aus dem Private-Credit-Geschäft in Asien-Pazifik zurück. Als Gründe werden eine geringere Marktstruktur, intransparente Regulatorik und unklare Rechtslagen genannt. Die Gesellschaft richtet ihren Fokus auf Regionen mit stärkerer Positionierung, während sie den Vertrieb globaler Alternativer Anlagen in Singapur jedoch ausbaut.

Der BVI und die Asset Management Association of China (AMAC) intensivieren ihre Zusammenarbeit durch ein Memorandum of Understanding. Ziel ist die Förderung des hochrangigen Austauschs, die Erleichterung gegenseitiger Marktzugänge und die Diversifizierung internationaler Einflüsse in den Fondssektoren Europas und Chinas.

Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen steigt spürbar: Die vdp-Mitgliedsinstitute vergaben in den ersten drei Quartalen 2025 Darlehen über 107,3 Milliarden Euro – ein Plus von mehr als 18 Prozent. Besonders Gewerbeimmobilien legen kräftig zu, doch beim Wohnungsmarkt bleibt der Neubau weiter schwach.