Warburg startet Verteidigungsfonds – Europas Sicherheitswende wird investierbar

Mit dem neuen European Defence Equity Fund bietet M.M.Warburg & CO privaten und institutionellen Anlegern Zugang zu einem strategisch relevanten Wachstumsmarkt – der europäischen Verteidigungsindustrie.

Dominik Amend

Ein Beitrag von

Dominik Amend

Veröffentlicht am

15.7.25

um

11:05

Uhr

Warburg startet Verteidigungsfonds – Europas Sicherheitswende wird investierbar

Bildnachweis:

M.M.Warburg & CO (AG & Co.) | Fotograf: Aloys Kiefer

Die Hamburger Privatbank M.M.Warburg & CO bringt mit dem European Defence Equity Fund (WKN: A40X8U / A40X8V) erstmals einen Publikumsfonds auf den Markt, der gezielt in europäische Unternehmen der Verteidigungs-, Logistik- und Infrastrukturbranche investiert. Das neue Angebot richtet sich an institutionelle wie private Anleger – auch außerhalb des eigenen Kundenstamms.

Die Hintergründe für den Fondsstart sind klar: Kriege, Cyberattacken und geopolitische Unsicherheiten stellen die bisherige Sicherheitsarchitektur Europas infrage.

„Die aktuellen geopolitischen Entwicklungen haben uns vor Augen geführt, dass Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit keine Selbstverständlichkeit sind“

So Stephan Schrameier, Vorstand von M.M.Warburg & CO. Mit dem Fonds reagiert Warburg auf eine zunehmende Nachfrage nach Anlagemöglichkeiten, die mit politisch-strategischen Trends korrelieren – nicht nur kurzfristig, sondern mit langfristiger Perspektive.

Strukturierter Zugang zu einem strategischen Wachstumsmarkt

Der European Defence Equity Fund umfasst ein diversifiziertes Portfolio von rund 40 bis 50 europäischen Aktien. Etwa die Hälfte entfällt auf klassische Rüstungsunternehmen, 30 % auf Zulieferer und 20 % auf Infrastruktur- und Logistikfirmen. Im Fokus stehen dabei Unternehmen, die maßgeblich an der technologischen und operativen Modernisierung europäischer Sicherheitsstrukturen mitwirken – etwa in der Cybersicherheit, bei kritischer Infrastruktur oder im Bereich dual-use-Technologien.

Was den Fonds von rein passiven Rüstungsetfs unterscheidet: Das Managementteam um Portfoliomanager Michel Hoffmann verfolgt einen aktiven Investmentansatz mit klaren ethischen Leitlinien. Unternehmen, die mit geächteten Waffen wie Streumunition oder Landminen in Verbindung stehen, werden ausgeschlossen. Stattdessen liegt der Fokus auf Qualitätskriterien wie Marktstellung, Cashflow-Stärke und nachhaltiger Governance.

„Wir sprechen hier von strukturellem Wachstum, nicht von einem kurzfristigen Trend“, betont Hoffmann. Möglich macht das auch die wachsende politische Unterstützung auf europäischer Ebene. Initiativen wie die ReARM-Strategie der EU, die über 800 Milliarden Euro für die Verteidigungsfähigkeit mobilisieren will, oder die Aufweichung der Schuldenbremse für Sicherheitsinvestitionen in Deutschland sorgen für Planungssicherheit bei Unternehmen – und damit auch bei Investoren.

Warburg öffnet institutionelle Kompetenz für breiten Markt

Dass ein traditionsreiches Haus wie M.M.Warburg & CO einen Themenfonds zu Rüstung und Sicherheit auflegt, ist ein Zeichen des Wandels – aber auch der strategischen Neuausrichtung. Die Bank will institutionelle Expertise im Asset Management auch für neue Anlegergruppen zugänglich machen. Der Fonds ist als Publikumsfonds konzipiert und kann somit auch von vermögenden Privatkunden gezeichnet werden.

Mit der Kombination aus politischer Relevanz, wachsendem Marktpotenzial und aktiver Steuerung dürfte der European Defence Equity Fund bei sicherheitsbewussten Investoren Anklang finden – nicht zuletzt als Beimischung in einem diversifizierten Portfolio. Denn Sicherheit, das zeigt die aktuelle Weltlage, ist längst kein Randthema mehr – auch nicht an den Kapitalmärkten.

Ähnliche Beiträge