Die Berliner Finanzplattform Vivid erhält eine der ersten MiCAR-Lizenzen Europas und will ihr reguliertes Krypto-Angebot nun zügig auf Deutschland, Frankreich und weitere EU-Länder ausdehnen. Damit setzt Vivid neue Maßstäbe im europäischen Wettbewerb.
Bildnachweis:
Vivid
Während viele Anbieter noch rätseln, wie sie den strengen Anforderungen der EU-Krypto-Verordnung MiCAR (Markets in Crypto-Assets Regulation) gerecht werden sollen, hat Vivid Money bereits Nägel mit Köpfen gemacht. Die Berliner Finanzplattform, die 2019 gegründet wurde, hat über ihre niederländische Tochtergesellschaft Vivid Money BV die begehrte MiCAR-Lizenz von der niederländischen Finanzaufsicht AFM erhalten. Damit zählt Vivid zu den Vorreitern, die jetzt regulierte Krypto-Dienstleistungen in allen EU-Mitgliedstaaten anbieten dürfen.
Für das junge Fintech bedeutet das weit mehr als nur regulatorische Pflichterfüllung – es ist ein strategischer Schritt, um sich an die Spitze des europäischen Krypto-Marktes zu setzen. Alexander Emeshev, Mitgründer von Vivid, zeigt sich entsprechend selbstbewusst:
„Die MiCAR-Lizenz ist ein starkes Signal an unsere Kundinnen und Kunden: Auf unsere Krypto-Dienstleistungen ist Verlass – in Sachen Sicherheit, Transparenz und Integrität, ganz gleich ob man investiert, spart oder ein Unternehmen führt.“
Bislang bot Vivid seine Krypto-Produkte ausschließlich in Italien und Spanien an, basierend auf nationalen Zulassungen. Dort haben Nutzer:innen der Vivid-App Zugang zu über 300 Kryptowährungen, deren Erlöse unmittelbar auf das Geldkonto gutgeschrieben werden – eine Flexibilität, die viele traditionelle Banken noch schmerzlich vermissen lassen. Zudem profitieren Geschäftskunden von spezialisierten Krypto-Ertragskonten mit wöchentlichen Ausschüttungen und ohne Sperrfristen.
Nun ist der Weg frei für die Expansion: Ab Juli 2025 startet Vivid mit seinem Krypto-Angebot in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden durch. Die MiCAR-Lizenz schafft dabei die regulatorische Grundlage, um europaweit zu wachsen – ohne Hürden durch einzelne nationale Vorschriften. Dies könnte der entscheidende Hebel sein, um Marktanteile gegenüber Wettbewerbern wie N26, Trade Republic und Revolut zu gewinnen, die ebenfalls ihre Expansion im europäischen Raum forcieren.
Neben dem Ausbau des Produktangebots setzt Vivid auf Transparenz und Sicherheit als zentrales Alleinstellungsmerkmal. Damit positioniert sich das Unternehmen bewusst gegen Wettbewerber, die in der Vergangenheit immer wieder mit regulatorischen Problemen zu kämpfen hatten. Die klare Regulierung durch MiCAR könnte somit langfristig den Unterschied machen – sowohl bei der Neukundengewinnung als auch bei der Bindung bestehender Nutzer.
Doch Vivid will nicht nur als reine Krypto-Plattform wahrgenommen werden. Das Unternehmen sieht die neue Lizenz auch als einen wichtigen Schritt, um die übergeordnete Vision einer umfassenden All-in-One-Finanzplattform zu realisieren, die Privat- und Geschäftskonten nahtlos verknüpft. Erst im vergangenen Jahr launchte Vivid diverse neue Finanzprodukte, darunter smarte Investitionsmöglichkeiten für KMU und innovative Cashback-Angebote.
Mit der MiCAR-Lizenz in der Tasche könnte Vivid nun den Wettbewerb im europäischen Finanzmarkt ordentlich aufmischen. Ob der Krypto-Pionier diesen Schwung langfristig beibehält, wird sich zeigen – die Zeichen stehen jedenfalls auf Wachstum.
Die Commerzbank ersetzt Interhyps Baufinanzierungssoftware „eHyp“ durch „FinLink“ von Bilthouse. Der Schritt markiert einen Bruch mit dem bisherigen Oligopol im Baufi-Softwaremarkt und könnte die Kräfteverhältnisse neu ordnen.