UniCredit hebt die Gewinnprognose für 2025 auf 10,5 Mrd. Euro an und kündigt ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm an. Die Beteiligungen an Commerzbank und Alpha Bank werden ab 2026 bilanziell spürbar – mit Signalwirkung für den deutschen Markt.
Bildnachweis:
Unicredit
Die italienische Großbank UniCredit schaltet in den Angriffsmodus. Nach einem unerwartet starken zweiten Quartal hebt die Bank ihre Gewinnprognose für 2025 deutlich an: Statt wie bisher mit einem Jahresüberschuss von etwas über 9,3 Mrd. Euro rechnet man nun mit 10,5 Mrd. Euro Nettogewinn – ein klares Ausrufezeichen an die Märkte. Auch die Erlöse sollen laut aktualisierter Guidance auf mehr als 23,5 Mrd. Euro steigen.
Gleichzeitig kündigt das Institut ein weiteres Aktienrückkaufprogramm in Milliardenhöhe an. Für Anleger eine vertraute Botschaft: UniCredit bleibt eine Renditemaschine – und positioniert sich zunehmend als europäischer Konsolidierer, auch jenseits des italienischen Markts.
Spannend wird es mit Blick auf die mittelfristige Planung. Ab 2026, so UniCredit, sollen sich die bestehenden Beteiligungen an der Commerzbank und der griechischen Alpha Bank messbar auf das Konzernergebnis auswirken. Für das Jahr 2027 peilt man bereits einen Gewinn von rund 11 Mrd. Euro an.
Zwar hat UniCredit ihr Expansionsvorhaben bei der Banco BPM jüngst abgebrochen, doch der strategische Fokus auf Beteiligungskonsolidierung statt Komplettübernahmen scheint Früchte zu tragen. Gerade bei der Commerzbank, wo UniCredit Großaktionär ist, dürften die Aussagen des Managements aufmerksam verfolgt werden – insbesondere in Berlin. Die nun geäußerten Gewinnambitionen dürften auch dort registriert werden.
Im zweiten Quartal 2025 verdiente UniCredit 3,3 Mrd. Euro netto, bei Einnahmen von 6,13 Mrd. Euro. Die Zahlen belegen die hohe operative Effizienz und die Robustheit des Geschäftsmodells – trotz des herausfordernden Marktumfelds.
Der starke Ergebnisbeitrag aus Zinsen, das disziplinierte Kostenmanagement sowie eine konstante Risikovorsorge bilden den Kern der neuen Prognose. Auch die Kapitalausstattung bleibt komfortabel: Das CET1-Ratio lag zuletzt bei über 15 Prozent – ein Wert, der Rückkäufe im Milliardenbereich ohne Stabilitätsrisiko ermöglicht.
Während andere europäische Banken weiter auf Sicht fahren, demonstriert UniCredit mit dieser Prognose eine bemerkenswerte Planbarkeit – und positioniert sich als selbstbewusste Alternative zu den Schwergewichten der Branche.
Nicht zuletzt ist der Hinweis auf die Commerzbank ein strategisches Signal an den deutschen Finanzplatz: Die Italiener setzen auf Wachstum – und haben ihre Partner bereits im Portfolio. Ob daraus mehr wird, dürfte künftig nicht nur in Frankfurt entschieden werden, sondern auch in der Berliner Politik.
Die Botschaft ist klar: UniCredit will mehr – und hat dafür zunehmend das Kapital, die Ambition und das Timing auf ihrer Seite.
Infrastruktur wird zum großen Anlagethema. Inzwischen stehen auch für Privatanleger geeignete Investmentstrukturen zur Verfügung: Der europäische Eltif fasst seit seiner Neuauflage langsam Tritt, während es in Deutschland ja noch das Infrastruktur-Sondervermögen gibt. Wo sind die Unterschiede – und was ist besser?
Barclays will seinen IB-Marktanteil in Deutschland bis 2027 von 3,7 auf mindestens 5 % steigern. Deutschlandchefin Ingrid Hengster mahnt schnelle Reformen an – von ZuFinG über Wachstumschancengesetz bis zum EU-Listing-Act –, „denn es gibt keine Alternative zum Optimismus“.
Stefan Siebert (LBS Süd) wird zum 1. Oktober 2025 Vorsitzender der LBS-Bausparkassenkonferenz und folgt auf Jörg Münning (LBS NordWest). Der Wechsel fällt in eine Phase, in der die LBS-Gruppe ihren hohen Marktanteil festigt und vom sich stabilisierenden Wohnimmobilienmarkt profitiert.