Die Immac Holding, einer der größten Investoren im Pflegeimmobilienmarkt, hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Der Vorstand bleibt im Amt, die Sanierung läuft bis 2026. Hauptaktionär Hannoversche Volksbank könnte Verluste erleiden.

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Der Hamburger Pflegeimmobilien-Spezialist Immac Holding AG hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das Verfahren erlaubt es dem Vorstand, im Amt zu bleiben und den Restrukturierungsprozess eigenständig zu steuern. Nach Angaben des Unternehmens war Immac zum Zeitpunkt des Antrags Ende Oktober nicht zahlungsunfähig. Bis Ende April 2026 soll ein tragfähiger Sanierungsplan vorgelegt werden.
Die Immac-Gruppe zählt zu den größten institutionellen Investoren im Segment der Pflegeimmobilien, Seniorenresidenzen und Kliniken. Seit der Gründung 1997 wurden rund zwei Milliarden Euro in Neubau- und Bestandsprojekte investiert, vor allem über Spezial- und Publikumsfonds.
Als Ursachen für die finanzielle Schieflage nennt die Holding eine Kombination aus externen Belastungen: die Corona-Pandemie, steigende Baukosten, die Zinswende und eine schwächere Nachfrage auf dem Kapitalanlagemarkt. Diese Faktoren hätten dazu geführt, dass ältere Projektkalkulationen nicht mehr umsetzbar waren. Hinzu kam die wachsende Zahl von Insolvenzen im Pflegeheimbereich 2023 und 2024, die das Vertrauen der Anleger weiter geschwächt habe.
Ein Beispiel dafür ist die Residenz am Harrl in Bad Eilsen, deren Betreiber – ein Tochterunternehmen von Immac – im Frühjahr 2024 Insolvenz anmeldete.
Das nun eingeleitete Eigenverwaltungsverfahren betrifft ausschließlich die Immac Holding AG; operative Tochtergesellschaften sollen ihren Geschäftsbetrieb fortsetzen. Der Hamburger Rechtsanwalt Stefan Denkhaus wurde als Sachwalter eingesetzt und überwacht das Verfahren.
Immac will die Zeit nutzen, um die Kapitalstruktur zu überarbeiten und das Geschäftsmodell an die veränderten Marktbedingungen anzupassen. Ziel ist eine langfristige Stabilisierung des Unternehmens und seiner Fondsplattformen.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Hannoverschen Volksbank, die mit 75 Prozent Anteil Haupteigentümerin der Immac Holding ist. Für das Institut könnten die Entwicklungen finanzielle Auswirkungen in Millionenhöhe haben.
Immac betont, dass die Gruppe „weiter handlungsfähig“ bleibe und das Vertrauen der Anleger durch Transparenz und Sanierungserfolge zurückgewinnen wolle. Mit dem Schritt in die Eigenverwaltung soll der Weg für eine strategische Neuausrichtung und eine nachhaltige Kapitalbasis geebnet werden.

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