Deutsche Bank startet Wero – europäisches Bezahlen wird alltagstauglich

Die Deutsche Bank und die Postbank starten Wero mit vollem Funktionsumfang. Kunden können europaweit Geld in Echtzeit senden und erstmals auch online bezahlen – ein weiterer Schritt hin zu einer souveränen europäischen Zahlungslösung.

Harry Dörsam

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Harry Dörsam

Veröffentlicht am

17.12.25

um

17:20

Uhr

Deutsche Bank startet Wero – europäisches Bezahlen wird alltagstauglich

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Unsplash | Vinicius Eloy Bailo

Die Deutsche Bank und die Postbank bringen die europäische Bezahl-App Wero in den breiten Einsatz. Ab sofort steht Kunden beider Institute der volle Funktionsumfang zur Verfügung: Geld lässt sich europaweit in Echtzeit an Freunde und Familie senden, zudem ist das Bezahlen in teilnehmenden Online-Shops möglich. Für Postbank-Kunden, die Wero bereits seit November 2024 für private Überweisungen nutzen konnten, ist nun auch die E-Commerce-Funktion freigeschaltet.

Echtzeitüberweisungen und Online-Zahlungen über Ländergrenzen hinweg

Mit dem erweiterten Angebot positionieren sich Deutsche Bank und Postbank als frühe Treiber einer europaweit einheitlichen Zahlungslösung. „Nach dem erfolgreichen Start bei der Postbank freuen wir uns sehr, Wero in vollem Leistungsumfang bei der Deutschen Bank und der Postbank anzubieten“, sagt Dominik Hennen, Leiter Personal Banking der Deutschen Bank.

„Wero ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer einheitlichen europäischen Zahlungslandschaft. Wir bieten unseren Kunden eine innovative Lösung, die private und E-Commerce-Zahlungen auch über Landesgrenzen hinweg vereinfacht.“

Wero ermöglicht Überweisungen ohne die Eingabe von IBAN oder BIC und setzt auf direkte Kontoverknüpfung. Zahlungen werden unmittelbar vom Girokonto abgebucht oder dort gutgeschrieben – eine separate Aufladung der App entfällt. Damit rückt Wero funktional näher an etablierte internationale Bezahldienste heran, verfolgt jedoch einen klar europäischen Ansatz.

Bedeutung für Händler und FinTechs

Neben dem Endkundengeschäft adressiert die Deutsche Bank mit Wero auch den Handel. „Für den Erfolg von Wero ist es entscheidend, dass Menschen die europäische Bezahllösung unkompliziert in ihrem Alltag nutzen können“, erklärt Kilian Thalhammer, Leiter Merchant Solutions der Deutschen Bank. „Als Globale Hausbank bieten wir Wero nicht nur unseren Privatkunden an, sondern sind auch Partner (Acquirer) für europäische Händler und FinTechs. Ihnen helfen wir, Wero nahtlos als Zahlungsoption zu integrieren und ihre Kunden in Deutschland und vier weiteren europäischen Ländern zu erreichen.“

Auch auf Seiten der European Payments Initiative (EPI), die Wero betreibt, wird der Deutschland-Start als wichtiger Meilenstein gewertet. „Der Start von Wero durch die Deutsche Bank in Deutschland sendet ein starkes Signal hinsichtlich Reichweite und Marktdurchdringung“, sagt EPI-CEO Martina Weimert. „Wir freuen uns außerordentlich, dass Wero nun schnelle und sichere P2P-Überweisungen für alle Kundinnen und Kunden der Deutschen Bank und der Postbank ermöglicht – ebenso wie sofortige und reibungslose Zahlungen bei Händlern, die Wero bereits deutschlandweit akzeptieren. Dies markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer wahrhaft europäischen Zahlungslösung.“

Schrittweiser Ausbau zur europäischen Digital Wallet

Wero wird seit Juli 2024 von der EPI betrieben, einem Zusammenschluss von 16 großen europäischen Banken und Zahlungsdienstleistern. Ziel ist eine souveräne, mobile Bezahllösung für ganz Europa. Seit Herbst 2025 ist das Bezahlen von Waren und Dienstleistungen im E-Commerce möglich, sofern der Händler Wero akzeptiert.

Der Ausbau soll weitergehen: Geplant sind Funktionen für wiederkehrende Zahlungen, etwa Abonnements, sowie Zahlungen an der Ladenkasse im stationären Handel. Darüber hinaus befinden sich Mehrwertdienste wie Ratenzahlungen („Buy Now, Pay Later“), die Einbindung von Bonus- und Treueprogrammen sowie Tools zur Verwaltung gemeinsamer Ausgaben in Vorbereitung.

Perspektivisch soll Wero zudem direkt in die Banking-Apps „Deutsche Bank Mobile“ und „Postbank“ integriert werden. Damit würde die Bezahlfunktion vollständig in den digitalen Alltag der Kunden eingebettet – ein weiterer Schritt, um eine europäische Alternative zu internationalen Zahlungsplattformen nachhaltig zu etablieren.

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