UBS startet milliardenschweren Aktienrückkauf – trotz wachsender Kapitalvorgaben

Trotz wachsender regulatorischer Auflagen hält UBS an ihrer Kapitalrückführung fest: Die Schweizer Großbank startet ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu zwei Milliarden US-Dollar – und sendet damit ein klares Signal an den Markt.

Anja Amend

Ein Beitrag von

Anja Amend

Veröffentlicht am

30.6.25

um

11:23

Uhr

UBS startet milliardenschweren Aktienrückkauf – trotz wachsender Kapitalvorgaben

Bildnachweis:

UBS

Mit einem neuen Rückkaufprogramm von bis zu zwei Milliarden US-Dollar setzt UBS ein Zeichen der Stärke – und trotzt zugleich dem politischen Gegenwind aus Bern.

Die UBS lässt sich von der laufenden Debatte um strengere Kapitalvorschriften nicht beirren: Wie der Konzern am Montag mitteilte, wird ab dem 2. Juli ein Aktienrückkauf im Volumen von bis zu zwei Milliarden US-Dollar gestartet. Damit setzt der Schweizer Bankenriese das fort, was bereits Anfang 2023 begonnen wurde – und demonstriert Selbstbewusstsein inmitten regulatorischer Unsicherheit.

Kapitalrückführung trotz Regulierungsdebatte

Das neue Rückkaufprogramm folgt auf ein vorangegangenes Volumen in gleicher Höhe, von dem bereits rund eine Milliarde US-Dollar bis Juni dieses Jahres ausgeschöpft wurde. Die UBS hatte wiederholt betont, Aktionäre am Ertrag der integrierten Megabank nach der Notübernahme der Credit Suisse teilhaben lassen zu wollen. Dass dieses Versprechen nun trotz des zunehmenden regulatorischen Drucks eingelöst wird, darf als Signal an die Kapitalmärkte verstanden werden: Die Bank sieht sich solide aufgestellt – bilanziell wie politisch.

Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt. Erst vor wenigen Wochen hatte die Schweizer Regierung strengere Kapitalregeln für systemrelevante Banken wie die UBS angekündigt. Bis zu 26 Milliarden Dollar an zusätzlichem harten Eigenkapital könnten langfristig erforderlich sein, wenn die neuen Vorschläge umgesetzt werden. Dennoch bekräftigt die UBS, ihre Rückführungspolitik bis einschließlich 2026 fortzusetzen – Details hierzu sollen mit dem Jahresabschluss 2024 veröffentlicht werden.

Der Balanceakt zwischen Politik und Markt

Mit dem Rückkauf begibt sich UBS in einen Drahtseilakt: Einerseits soll Vertrauen am Kapitalmarkt gestärkt werden, andererseits dürfen politische Akteure nicht weiter gegen die Bank mobilisieren. Dass die UBS dennoch handelt, zeugt von einer strategischen Abwägung. Der Konzern nutzt das Zeitfenster vor Inkrafttreten neuer Vorschriften und signalisiert operative Stärke – wohlwissend, dass künftige Spielräume enger gefasst sein könnten.

Noch ist unklar, in welcher Form die regulatorischen Pläne konkret umgesetzt werden. Doch bereits jetzt scheint sich UBS auf einen längeren Verhandlungsmarathon mit den Aufsichtsbehörden vorzubereiten. Gleichzeitig sendet die Bank ein klares Zeichen an Investoren: Dividenden- und Rückkaufpolitik bleiben – vorerst – unangetastet.

Taktischer Vorstoß mit politischem Risiko

UBS spielt auf Zeit – und auf mehreren Ebenen. Der milliardenschwere Rückkauf untermauert die eigene Marktposition, setzt Vertrauen in die Kapitalstruktur und dürfte den Aktienkurs kurzfristig stützen. Ob der Vorstoß langfristig aufgeht, hängt nun auch vom politischen Willen in Bern ab. Klar ist nur: Die Bank denkt bereits an 2026 – während die Aufseher noch über 2024 diskutieren.

Ähnliche Beiträge