Trade Republic verdoppelt seinen Gewinn auf 34,8 Millionen Euro und zählt erstmals über zehn Millionen Kunden. Nach der Vollbanklizenz wandelt sich der Berliner Neobroker zur europäischen Digitalbank mit stabilem Wachstum und klarer Profitstrategie.

Bildnachweis:
Trade Republic
Der Berliner Neobroker hat sein Ergebnis deutlich gesteigert und erstmals die Marke von zehn Millionen Kunden überschritten. Nach der Vollbanklizenz positioniert sich Trade Republic zunehmend als europäischer Universalplayer für Geldanlage und Banking.
Trade Republic hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 erneut schwarze Zahlen geschrieben und seine Ertragsbasis massiv ausgebaut. Nach Angaben aus dem im Unternehmensregister veröffentlichten Jahresabschluss erzielte der Berliner Neobroker einen Jahresüberschuss von 34,8 Millionen Euro – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr, als das Unternehmen erstmals einen Gewinn von 14 Millionen Euro ausgewiesen hatte. Die Erträge stiegen um mehr als 75 Prozent auf rund 340 Millionen Euro, davon entfielen allein 316 Millionen Euro auf Provisionseinnahmen.
Damit gelingt Trade Republic, was vielen europäischen Fintechs bislang verwehrt blieb: nachhaltige Profitabilität bei gleichzeitig starkem Wachstum. Das Unternehmen profitierte von der regen Handelsaktivität seiner Kunden, steigenden Zinsen und einer wachsenden Produktpalette, die zunehmend über den klassischen Wertpapierhandel hinausgeht.
Parallel zum Ertragswachstum legten die Ausgaben deutlich zu. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen stiegen um 67 Prozent auf 225 Millionen Euro. Vor allem Marketing- und Technologiekosten trieben die Ausgaben nach oben. Der Posten „andere Verwaltungsaufwendungen“ kletterte um 92 Prozent auf 159 Millionen Euro, während der Personalaufwand um 29 Prozent auf 67 Millionen Euro zunahm. Das starke Kostenwachstum spiegelt die Expansion des Unternehmens in neue Geschäftsfelder und Märkte wider.
Trotzdem bleibt die Rentabilität stabil – ein Signal für operative Skaleneffekte und ein zunehmend robustes Geschäftsmodell. Trade Republic zählt heute zu den wertvollsten Fintechs Europas. Bei der letzten Finanzierungsrunde im Sommer 2022 wurde das Unternehmen mit rund fünf Milliarden Euro bewertet.
Seit der Erteilung der Vollbanklizenz Ende 2023 hat Trade Republic seine Transformation beschleunigt. Das Unternehmen kann nun selbst alle wesentlichen Bankdienstleistungen anbieten und entwickelt sich Schritt für Schritt zu einer vollwertigen Digitalbank. Anfang 2024 führte Trade Republic seine eigene Bezahlkarte ein, gefolgt von der Einführung eines Girokontos Ende des Jahres. Zuvor stand Kundinnen und Kunden lediglich ein Verrechnungskonto für Wertpapiertransaktionen zur Verfügung.
Das Wachstum zeigt sich auch in den Kundenzahlen: Im September 2025 überschritt die Neobank erstmals die Marke von zehn Millionen Nutzerinnen und Nutzern. Im Vorjahr hatte sich die Zahl bereits von vier auf acht Millionen verdoppelt. Das verwaltete Vermögen wuchs von 100 auf 150 Milliarden Euro – ein bemerkenswerter Sprung, der das Vertrauen der Anlegerinnen und Anleger in die Plattform unterstreicht.
Trade Republics Entwicklung markiert einen Wendepunkt in der europäischen Fintech-Landschaft. Mit der Verbindung aus Brokerage, Zinsprodukten, Karte und Girokonto bewegt sich das Unternehmen strategisch in Richtung eines universellen Finanz-Ökosystems – ähnlich wie Revolut oder N26, jedoch mit stärkerem Fokus auf Kapitalmarktintegration.
Die Zahlen belegen, dass sich dieser Ansatz auszahlt: Wachstum, Skalierung und Profitabilität gehen bei Trade Republic inzwischen Hand in Hand. Sollte das Momentum anhalten, könnte der Berliner Neobroker zu einem der ersten europäischen Fintechs werden, das nachhaltig Gewinne erzielt und gleichzeitig als ernstzunehmender Herausforderer der klassischen Banken etabliert ist.

Die Deutsche Bank plant eine signifikante Erhöhung der Bezüge für Chefaufseher Alexander Wynaendts auf 1,4 Millionen Euro. Der Schritt soll das Gremium international wettbewerbsfähig halten und unterstreicht den globalen Anspruch des Instituts.

Die UBS schärft ihr Profil: Um die Effizienz nach der Credit-Suisse-Integration zu steigern, plant die Schweizer Großbank bis 2027 den Abbau von weiteren 10.000 Stellen. CEO Sergio Ermotti treibt den Umbau voran, um die Kosten-Ertrags-Quote auf internationales Niveau zu senken und an der Börse wieder Boden gutzumachen.