Teylor verstärkt den Vorstand: Veronika Missbichler (ex-Paysafe) wird COO und soll die Skalierung sowie weitere Übernahmen vorantreiben. Nach den Deals mit Creditshelf und Grenke positioniert sich die Plattform im europäischen KMU-Finanzierungsgeschäft für die nächste Wachstumsphase.
Bildnachweis:
Teylor
Das Schweizer Fintech Teylor stellt seine operative Spitze neu auf: Veronika Missbichler, bislang bei Paysafe für globale Kundenprozesse verantwortlich, rückt als Chief Operating Officer in den Vorstand auf – und ist damit die erste Frau im Führungsgremium des Finanzierungsspezialisten, der einen großen Teil seines Geschäfts in Deutschland macht. Die Personalie steht für den nächsten Expansionsschritt: Missbichler soll Prozesse skalieren, internationale Teams aufbauen und geplante Zukäufe integrieren. In der offiziellen Kommunikation ist von „zahlreiche[n] weitere[n] Akquisitionen“ die Rede. „Genau dieser Scale-up-Phase, in der Strukturen geschaffen und internationale Teams aufgebaut werden“, sei der ideale Zeitpunkt, sagt Missbichler; intern würden derzeit „Weichen für weiteres internationales Wachstum“ gestellt.
Teylor hat in den vergangenen Quartalen gezeigt, wie strategische Übernahmen das Produkt- und Länderportfolio verbreitern können. 2024 übernahm die Plattform die wesentlichen operativen Assets des Frankfurter Wettbewerbers Creditshelf – strukturiert als Asset Deal. 2025 folgte die Vereinbarung zur schrittweisen Übernahme des Factoring-Geschäfts der Grenke AG in mehreren europäischen Märkten; der Transfer der lokalen Einheiten läuft stufenweise und soll laut Grenke-Mitteilung bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. Beide Transaktionen stärken Teylors Position im europäischen Markt für digitale KMU-Finanzierung und eröffnen Cross-Selling-Potenziale zwischen Kredit- und Factoringlösungen.
Gegründet 2018 von Patrick Stäuble, adressiert Teylor mit seiner Technologie- und Kreditplattform vor allem kleine und mittlere Unternehmen. Nach einer Reihe größerer Finanzierungslinien in den vergangenen Jahren arbeitet das Unternehmen an der nächsten Wachstumsphase, zu der neben organischer Skalierung weitere Zukäufe zählen dürften. Das Timing ist günstig: Trotz verhaltener Risikobereitschaft auf Investorenseite hellte sich das Schweizer Start-up-Finanzierungsumfeld im Jahr 2025 spürbar auf; Fintechs zählen zu den Treibern der Deal-Aktivität. Vor diesem Hintergrund dürfte Teylor seine Konsolidierungsstrategie fortsetzen – mit Missbichler als zentraler Taktgeberin für Integration und internationale Expansion.
ING Luxembourg setzt einen Sozialplan um und baut Stellen ab. Hintergrund ist der Rückzug aus dem Privatkundengeschäft: Filialen wurden von 14 auf 4 reduziert, Kunden werden teils zu BGL BNP Paribas geleitet; die Mitarbeiterzahl fiel 2024 bereits von 966 auf 924.
Klarna preist seinen New-York-Börsengang mit 40 Dollar je Aktie und rund 15 Mrd. Dollar Bewertung. Was der IPO für BNPL, Regulierung und Europas Fintechs signalisiert.
Scalable Capital erhält die Banklizenz, startet Konsumentenkredite bis 100.000 Euro und zahlt 2 % Zinsen. Der Neobroker zielt damit direkt auf Marktanteile von Banken und Fintechs – mitten in einer Phase wachsender Konkurrenz im deutschen Retailbanking.