Public-Pay 2025: Sparkassen-Vorstände führen die Gehaltsliste im öffentlichen Sektor an (Median 402.000 €) – mit wachsender Spreizung, mehr variablen Anteilen und anhaltender Transparenzdebatte. Zwischen Gemeinwohlauftrag und Marktlogik braucht es klarere Leitplanken.

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Die Public-Pay-Studie 2025 setzt einen markanten Punkt: Vorstände der Sparkassen verdienen im öffentlichen Sektor am meisten. Der Median von 402.000 Euro hebt sie klar über andere öffentliche Unternehmen – ohne in die Sphären privater Großbanken vorzudringen, wo Spitzenvergütungen häufig siebenstellig sind. Dass ein DAX-Bankchef ein Gesamtpaket nahe der Zehn-Millionen-Marke erhält, unterstreicht den Abstand. Gleichzeitig verschiebt sich die Debatte: Nicht die absolute Höhe ist das einzige Thema, sondern die Begründbarkeit – gemessen am Gemeinwohlauftrag, der regionalen Verankerung und der Transparenz gegenüber Trägern und Öffentlichkeit.
Die interne Bandbreite der Sparkassenlandschaft wächst weiter. Allerdings kann sich jede Einkommensgruppe im Branchenvergleich durchaus sehen lassen:
Die Autoren um Ulf Papenfuß (Zeppelin Universität) verweisen auf gewachsene Bilanzsummen, Belegschaften und Standortrelevanz in Metropolen – dort sind Vergütungssprünge am stärksten.
Kritisch bleibt: Die Spreizung folgt nicht nur objektiven Größenklassen, sondern teils auch lokalen Governance-Logiken. Aufsichtsgremien sind häufig kommunalpolitisch besetzt; professionelle, vergleichbare Vergütungsrahmen sind nicht überall etabliert. Das erhöht das Risiko uneinheitlicher Maßstäbe – und öffnet Angriffsflächen in der öffentlichen Debatte.
Ein klarer Trend ist der wachsende Bonusanteil: variable Komponenten machen heute mehr aus als vor fünf Jahren. Dennoch dominieren Fixgehälter, Ausschläge nach oben bleiben begrenzt. Positiv: Mehr Variable kann die Performance-Orientierung stärken – wenn Ziele sauber definiert sind. Kritisch: Ohne robuste KPI-Architektur (Kunden- und Mitarbeitendenzufriedenheit, Kreditversorgung des Mittelstands, Risiko- und Compliance-Qualität, Digitalisierungserfolg, Nachhaltigkeitsziele) droht Kurzfristorientierung. Boni, die ausschließlich am Ergebnis hängen, aber Risikokosten, Reputationslagen oder Gemeinwohlmetriken ausblenden, sind für öffentlich-rechtliche Institute ein falsches Signal.
Viele Sparkassen legen Vorstandsbezüge inzwischen freiwillig offen – ein Fortschritt. Doch die Uneinheitlichkeit bleibt: mal detailliert, mal summarisch, mal verspätet. Wer Vertrauen will, sollte sich an Best Practices orientieren:
Das nimmt der Debatte die Schärfe und schafft Vergleichbarkeit – intern wie öffentlich.
Sparkassenvorstände verantworten Institute mit teils zweistelligen Milliardenbilanzen. Professionelle Führung darf angemessen vergütet sein – sonst droht Talentabfluss in Privatbanken oder Industrie. Gleichzeitig gilt: Sparkassen sind Anstalten des öffentlichen Rechts mit Gemeinwohlbindung. Genau hier liegt der Prüfstein: marktgerecht ja, marktvergessen nein. Vergütungssysteme sollten deshalb:
So entsteht eine legitime Vergütungskultur, die Leistung belohnt und den öffentlichen Auftrag sichtbar mitdenkt.
Die Public-Pay-Studie – ein Gemeinschaftsprojekt des Lehrstuhls Public Management & Public Policy der Zeppelin Universität Friedrichshafen und der Personalberatung LAB & Company – analysiert jährlich Höhe, Ausgestaltung und Offenlegung der Top-Managementvergütung öffentlicher Unternehmen und gibt Impulse für nachhaltige Vergütungsmodelle und digitale Governance. Sie bleibt in Deutschland die einzige frei verfügbare Untersuchung dieser Breite – und damit eine seltene Referenz für eine Debatte, die faktenbasiert geführt werden sollte.

Die DWS, Fondstochter der Deutschen Bank, zieht sich aus dem Private-Credit-Geschäft in Asien-Pazifik zurück. Als Gründe werden eine geringere Marktstruktur, intransparente Regulatorik und unklare Rechtslagen genannt. Die Gesellschaft richtet ihren Fokus auf Regionen mit stärkerer Positionierung, während sie den Vertrieb globaler Alternativer Anlagen in Singapur jedoch ausbaut.

Der BVI und die Asset Management Association of China (AMAC) intensivieren ihre Zusammenarbeit durch ein Memorandum of Understanding. Ziel ist die Förderung des hochrangigen Austauschs, die Erleichterung gegenseitiger Marktzugänge und die Diversifizierung internationaler Einflüsse in den Fondssektoren Europas und Chinas.

Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen steigt spürbar: Die vdp-Mitgliedsinstitute vergaben in den ersten drei Quartalen 2025 Darlehen über 107,3 Milliarden Euro – ein Plus von mehr als 18 Prozent. Besonders Gewerbeimmobilien legen kräftig zu, doch beim Wohnungsmarkt bleibt der Neubau weiter schwach.