Die Quirin Privatbank plant, durch Übernahmen unabhängiger Vermögensverwalter und organisches Wachstum ihre Marktposition im Private Banking auszubauen.
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Quirin Privatbank AG
Die Quirin Privatbank AG setzt ihren Wachstumskurs fort und plant, durch gezielte Übernahmen unabhängiger Vermögensverwalter sowie organisches Wachstum ihre Marktposition im deutschen Private Banking weiter auszubauen. Vorstandsvorsitzender Karl Matthäus Schmidt sieht im demografischen Wandel der Branche eine strategische Chance für Expansion, was er im Interview mit Bloomberg untermauert.
Die Quirin Privatbank beabsichtigt, unabhängige Vermögensverwalter zu übernehmen, um ihr Wachstum zu beschleunigen. Laut Schmidt laufen bereits erste Gespräche, und er rechnet damit, dass spätestens im nächsten Jahr erste Übernahmen realisiert werden. Der demografische Wandel, insbesondere der bevorstehende Ruhestand vieler unabhängiger Vermögensverwalter, eröffnet der Bank Möglichkeiten für strategische Zukäufe.
Und diese Zukäuft sind im Hinblick auf die schwindenden Margen notwendig zur Skalierung. Vor allem im Segment mit jungen Kundengruppen erleben Vermögensverwalter und Banken gleichermaßen eine starke Neigung zur Preissensitivität, was der Branche zusetzt.
Neben den geplanten Übernahmen setzt die Quirin Privatbank auch auf organisches Wachstum. Für das laufende Jahr plant die Bank, zehn bis fünfzehn neue Beraterinnen und Berater einzustellen. Zudem wurde im vergangenen Jahr erstmals ein Trainee-Programm gestartet, das weiter ausgebaut werden soll. Aktuell betreut die Bank rund 14.000 Kunden, während ihr Robo-Advisor Quirion etwa 93.000 Kunden zählt. Bis 2030 sollen diese Zahlen auf 25.000 beziehungsweise 300.000 steigen.
Im Jahr 2024 erzielte die Quirin Privatbank das beste Ergebnis ihrer Unternehmensgeschichte. Das Vorsteuerergebnis stieg um 45 Prozent auf 16,9 Millionen Euro, der Jahresüberschuss lag bei 13,2 Millionen Euro. Maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben das Privatkundengeschäft und der Bereich Treasury. Im Privatkundengeschäft konnte der Provisionsüberschuss durch gestiegene Kundengelder erhöht werden, während im Treasury-Bereich trotz Zinssenkungen ein verbessertes Zinsergebnis erzielt wurde.
Die Quirin Privatbank verfolgt konsequent das Modell der Honorarberatung und verzichtet auf Provisionen. Dieses Geschäftsmodell wird durch den Einsatz digitaler Tools und künstlicher Intelligenz unterstützt, insbesondere im Kundenservice. Die digitale Tochter Quirion bietet eine Online-Vermögensverwaltung an und verwaltet derzeit etwa 2,7 Milliarden Euro von 93.000 Kunden. Beide Marken zusammen betreuen rund 9,5 Milliarden Euro von etwa 105.000 Kunden.
Mit der Kombination aus strategischen Übernahmen und organischem Wachstum positioniert sich die Quirin Privatbank als dynamischer Akteur im deutschen Private Banking. Die geplanten Expansionen und der Fokus auf digitale Lösungen sollen die Bank in den kommenden Jahren weiter stärken und ihre Marktposition festigen.
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