Quintet Private Bank holt mit Mitchel Lenson, Antonio Lorenzo und Carolina Minio-Paluello drei profilierte Köpfe in den Verwaltungsrat. Der Mix aus IT-, Versicherungs- und Plattform-Expertise signalisiert: Private Banking rüstet sich für eine Ära, in der Technologie-Governance, Skalierung und Resilienz ebenso wichtig sind wie Anlagekompetenz.

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Quintet Bank
Quintet Private Bank stellt ihren Verwaltungsrat breiter auf: Mit dem früheren Group-CIO der Deutschen Bank Mitchel Lenson, dem langjährigen Lloyds-Topmanager und Scottish-Widows-Chef Antonio Lorenzo sowie der Tech-Unternehmerin und Vitruvya-Gründerin Carolina Minio-Paluello ziehen drei Profile ein, die für das nächste Kapitel im europäischen Wealth Management stehen.
Unter dem Vorsitz von Hugo Bänziger – ehemaliges Geschäftsleitungsmitglied der Deutschen Bank, Ex-Partner von Lombard Odier und früherer Eurex-Aufsichtsratschef – markiert die Personalie einen Kurs, der Governance nicht als Pflichtübung, sondern als Wettbewerbsvorteil versteht.
“I am delighted to welcome our new Board members, each of whom brings unique perspective and deep insight into areas critical to the future of Quintet and the broader industry,” Bänziger said. “The Board and I look forward to continuing to work together – in close collaboration with the Authorized Management Committee – to further strengthen Quintet’s foundation and drive sustained growth.”
Die Auswahl ist kein Zufall. Lenson steht für tiefes Technologie- und Transformationshandwerk – gefragt in Zeiten, in denen Cyber-Resilienz, Datenqualität und API-Fähigkeit über Kundenerlebnis und Kostenquote entscheiden. Lorenzo bringt das, was vielen Privatbanken fehlt: die Erfahrung, komplexe Retail- und Versicherungseinheiten zu skalieren, Margen zu verteidigen und dennoch Produktinnovation zu liefern. Minio-Paluello schließlich verkörpert die Plattform-Denke: europäische Technologie-Infrastruktur, die aus Inseln vernetzte Ökosysteme macht.
Die aktuelle Nachrichtenlage zeigt, warum diese Mischung zählt: wiederholte Störungen im Zahlungsverkehr, der Vormarsch tokenisierter Assets und KI-gestützter Anlageprozesse, neue Regulierungs-Layer von DORA bis zu Pilotregimen für digitale Marktinfrastrukturen – all das verlangt Aufsichtsräte, die Technologie und Risiko nicht nur beaufsichtigen, sondern strategisch verankern.
Für Quintet – mit Wurzeln seit 1949 und Präsenz in Europa und UK – ist der Schritt ein Signal an drei Adressaten:
Die Botschaft zwischen den Zeilen: Private Banking bleibt nicht beim Feinschliff der Frontends stehen. Entscheidend wird der Maschinenraum – Datenhaushalt, Integrationen, Betriebsstabilität. Wer hier den Takt vorgibt, setzt die Standards für Reporting, Personalisierung und Risikosteuerung.
Mit den drei Neuzugängen dürfte der Fokus auf drei Arbeitsstränge fallen:
Quintet setzt damit ein Zeichen: Aufsichtsräte werden zu Taktgebern für die Plattformökonomie im Wealth Management. Wer hier früh die richtigen Weichen stellt, prägt nicht nur die eigene Kosten- und Innovationskurve – sondern die Referenz für eine Branche, die in die digitale Reifephase eintritt.

Rückschlag für N26: Die BaFin greift hart durch und bestellt erneut einen Sonderbeauftragten. Wegen gravierender Mängel in der Geschäftsorganisation verhängt die Aufsicht zudem höhere Eigenmittelanforderungen und untersagt das Neugeschäft mit Hypotheken in den Niederlanden.

Historischer Wechsel bei der LBBW: Ab April 2026 führt mit Gabriele Kellermann erstmals eine Frau den Aufsichtsrat von Deutschlands größter Landesbank. Sie folgt auf den langjährigen Vorsitzenden Christian Brand, womit das Institut auf eine interne Lösung und Kontinuität setzt.