Pliant sammelt 35 Millionen Euro ein und startet Expansion in die USA

Pliant sichert sich 35 Millionen Euro frisches Kapital und plant den schrittweisen Markteintritt in die USA. Mit einer langen Lernphase und Fokus auf nachhaltiges Wachstum will das Berliner Fintech seine Expansion erfolgreich gestalten.

Anja Amend

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Anja Amend

Veröffentlicht am

28.4.25

Pliant sammelt 35 Millionen Euro ein und startet Expansion in die USA

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Pliant

Das Berliner Fintech Pliant hat eine Series-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 35,2 Millionen Euro abgeschlossen und stockt damit sein insgesamt eingesammeltes Kapital auf über 88 Millionen Euro auf. Angeführt wurde die Runde vom britischen Enterprise-Software-Investor Illuminate Financial und dem österreichischen Frühphasen-VC Speedinvest. Auch Bestandsinvestoren wie PayPal Ventures und Motive Ventures beteiligten sich erneut. Die Investoren überzeugte dabei vor allem das Wachstum bei stabilen Deckungsbeiträgen nach Marketingkosten – ein Zeichen für die solide wirtschaftliche Basis des jungen Unternehmens.

Mit den frischen Mitteln will Pliant insbesondere die geplante Expansion in die Vereinigten Staaten finanzieren. Dabei verfolgt das Fintech einen vorsichtigen und strategischen Ansatz: Eine längere Lernphase mit einem kleinen Team soll sicherstellen, dass Produkt und Markt perfekt aufeinander abgestimmt sind, bevor größere Investitionen folgen. „Wir haben bereits starke Nachfrage aus den USA sowie von europäischen Kunden für ein US-Produkt“, erklärt CEO und Mitgründer Malte Rau.

Solide Finanzierung und klare Strategie

Pliant geht gut gerüstet in die nächste Wachstumsphase. Nach eigenen Angaben verfügt das Unternehmen noch über signifikante liquide Mittel aus der letzten Finanzierungsrunde, was den finanziellen Spielraum zusätzlich erweitert. Der Fokus liegt auf nachhaltigem Wachstum statt auf riskanter Expansion. Eine weitere Finanzierungsrunde sei derzeit nicht notwendig, werde jedoch in Erwägung gezogen, sollte es neue, attraktive Wachstumschancen geben.

Mit seiner Spezialisierung auf Firmenkreditkarten und Zahlungsinfrastrukturen für Unternehmen adressiert Pliant einen wachsenden Markt. Das Unternehmen bietet Visa-Karten in elf Währungen an und setzt auf eine API-first-Plattform, die sich nahtlos in die Finanzsysteme seiner Unternehmenskunden integrieren lässt. Zuletzt hatte Pliant mit der Übernahme des österreichischen Insurtechs Hi.Health seine Produktpalette erweitert und neue Kundensegmente im Versicherungsbereich erschlossen.

Vom Pandemie-Startup zur internationalen Wachstumsstory

Gegründet wurde Pliant 2020 von Malte Rau und Fabian Terner – mitten in der Corona-Pandemie. Beide Gründer bringen langjährige Erfahrung aus der Fintech-Szene mit, unter anderem durch Stationen bei Lendico und Fincompare. Heute beschäftigt Pliant knapp 200 Mitarbeitende und betreut mehr als 3.500 Unternehmenskunden in Europa.

Der geplante Markteintritt in den USA könnte ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem internationalen Player im B2B-Zahlungsverkehr werden. „Unser Ziel ist es, uns mit einem maßgeschneiderten Produkt nachhaltig am US-Markt zu etablieren“, so Rau. Mit dem nun gesicherten Kapital, einer klaren Strategie und einem erfahrenen Team scheint Pliant dafür gut aufgestellt.

In einem zunehmend kompetitiven Fintech-Markt setzt das Berliner Unternehmen damit ein starkes Signal – für organisches Wachstum, internationale Expansion und solides Unternehmertum.

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