Die Nürnberger beruft Peter Ott zum Finanzvorstand. Er folgt auf Jürgen Voß und soll die risikoorientierte Steuerung ausbauen – ein Signal inmitten des Übernahmeprozesses.
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Nürnberger Versicherung
Die Nürnberger Versicherung stellt ihr Finanzressort neu auf:
Der Aufsichtsrat hat den 57-jährigen Finanz- und Risikomanagementspezialisten Peter Ott zum 01. Oktober in den Konzernvorstand berufen. Er folgt auf Jürgen Voß, der Mitte November aus der Nürnberger Beteiligungs-AG ausscheidet und anschließend den Aufsichtsratsvorsitz der Fürst Fugger Privatbank übernimmt.
Offizielle Gründe für den Personalwechsel nennt das Unternehmen nicht. Voß gehe „im besten gegenseitigen Einvernehmen“. Der Schritt erfolgt in einem Moment, in dem die Nürnberger vor einer Übernahme steht – und setzt ein Signal, das Finanz- und Steuerungskompetenz in den Mittelpunkt rückt.
Ott kommt nicht aus einer Linienfunktion eines Versicherers, bringt aber zwei Jahrzehnte Erfahrung an der Schnittstelle von Abschlussprüfung, Regulierung und Wertsteuerung mit. Er war rund 20 Jahre Partner bei EY und KPMG – zuletzt kehrte er im April dieses Jahres zu KPMG zurück – und verantwortete dort Versicherungsberatung, Finanzen, Risiko sowie Aktuariat.
In Prüfungs- und Beratungsmandaten war er für unterschiedliche Versicherungsgruppen tätig. Der Diplom-Mathematiker ist Aktuar (DAV), Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, promoviert hat er in Versicherungsbetriebswirtschaftslehre. Für die Nürnberger ist das ein Profil, das insbesondere in Zeiten verschärfter Aufsichtsanforderungen und bilanzieller Komplexität tragen soll.
Die Erwartungen sind klar formuliert:
„Mit Dr. Ott gewinnen wir einen überaus renommierten Experten für Finanzen und Risikomanagement im Versicherungswesen. Unser Ziel ist es, künftig eine risikoorientierte Steuerung über alle Unternehmensebenen hinweg sicherzustellen. Wir werden daher seinen Eintritt zum Anlass nehmen, den Verantwortungsbereich neu aufzustellen“
So Marion Ebentheuer, Vorsitzende des Aufsichtsrats, ohne Details zu nennen. Für die Organisation dürfte das eine straffere Verzahnung von Kapitalplanung, Reservierung und Governance bedeuten – Themen, die in einem laufenden Eigentümerwechsel noch einmal an Schärfe gewinnen.
Mit dem nahtlosen Übergang vom amtierenden CFO zu einem ausgewiesenen Prüfungs- und Risikoexperten will die Nürnberger Stabilität demonstrieren. Die Berufung stärkt die Finanzarchitektur in einer Transformationsphase, in der Markt- und Aufsichtsblick gleichermaßen auf Steuerungsqualität, Transparenz und Kapitaldisziplin gerichtet sind. Entscheidend wird sein, wie schnell die angekündigte Neuaufstellung des Verantwortungsbereichs umgesetzt wird – und ob sie das Haus für die nächste Eigentümeretappe robuster aufstellt.
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