Nürnberger kehrt im H1/2025 mit 47,7 Mio. Euro ins Plus zurück. Schaden/Unfall stabilisiert sich (Combined Ratio 90,8 %), Kosten sinken deutlich, Einmalerträge helfen. Vorstand bleibt wegen Sondereffekten und Steuerthemen vorsichtig – mittelfristig sind 80–100 Mio. Euro Gewinn das Ziel.

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Nürnberger Versicherung
Die Nürnberger Beteiligungs-AG meldet zur Jahresmitte 2025 die Rückkehr in die Gewinnzone: Nach einem Verlust im Vorjahr steht ein Konzernergebnis von 47,7 Mio. Euro zu Buche (Vorjahr: –22,9 Mio. Euro).
Der Umsatz gab mit 2,239 Mrd. Euro leicht nach (2,293 Mrd. Euro), doch strukturelle Eingriffe – vom im Vorjahr gestarteten Sanierungsprogramm in der Schaden-/Unfallsparte bis zu Einsparungen aus #FitfürdieZukunft – sowie Veräußerungsgewinne hoben die Ertragslage.
CEO Harald Rosenberger bringt die Zwischenbilanz auf den Punkt:
„Die Halbjahresergebnisse belegen, dass die eingeleiteten Maßnahmen greifen und wir Fortschritte machen. Dennoch liegt noch ein Weg vor uns, um nachhaltig und dauerhaft in die angestrebte Gewinnzone zurückzukehren.“
Der entscheidende Hebel lag im Schaden- und Unfallgeschäft: Das versicherungstechnische Ergebnis kletterte von –53,3 auf 0,3 Mio. Euro. Möglich machten das harte Portfoliomanagement (u. a. Ausstieg aus dem verlustreichen Transportgeschäft) und ein ruhigeres Großschadenumfeld. In der Folge sanken die gebuchten Bruttobeiträge wie geplant auf 572,1 Mio. Euro (–11,2 %), die Zahl der Policen auf 2,535 Mio.
Die Aufwendungen für Versicherungsfälle reduzierten sich markant von 325,7 auf 206,2 Mio. Euro; die Schaden-Kosten-Quote fiel auf 90,8 % (110,1 %). Das Segmentergebnis drehte deutlich ins Plus: 10,8 Mio. Euro nach –63,8 Mio. Euro im Vorjahr.
In der Lebensversicherung blieb der Vertragsbestand weitgehend stabil (2,400 Mio. Verträge; Vorjahr: 2,447 Mio.). Gefragt waren fondsgebundene Lösungen, Renten- und Pensionsprodukte sowie Berufsunfähigkeit. Die gebuchten Beiträge verharrten nahezu auf Vorjahresniveau (1.127,8 Mio. Euro; –0,4 %).
Während das Gesamtergebnis des Segments – getrieben durch Kapitalanlage und Ergebnisbeiträge – um 11,8 % auf 228,9 Mio. Euro zulegte, dämpften höhere Zuführungen zur RfB das Segmentergebnis (25,0 Mio. Euro nach 28,4 Mio. Euro).
Die Krankenversicherung wuchs im Bestand um 4,9 % auf 427.697 Verträge und steuerte 3,7 Mio. Euro (4,0 Mio. Euro) zum Konzernergebnis bei. Das Bankdienstleistungssegment profitierte von höheren Provisionen: Ergebnis 7,1 Mio. Euro (4,9 Mio. Euro).
Die Betriebskosten sanken spürbar um 21,1 % auf 291 Mio. Euro – getragen von niedrigeren Provisionsaufwendungen und dem laufenden Effizienzprogramm. Der Personalbestand reduzierte sich auf 3.892 Mitarbeitende (–8,6 %). Parallel stiegen die Erträge aus Kapitalanlagen auf 390 Mio. Euro (378 Mio. Euro).
Der Verkauf der Anteile an der NÜRNBERGER Pensionsfonds AG und der italienischen Bene Assicurazioni brachte zusammen 17 Mio. Euro vor Steuern und lieferte Rückenwind für das Halbjahresergebnis.
Trotz des starken ersten Halbjahres hält der Vorstand an der verhaltenen Jahresprognose von rund 40 Mio. Euro Konzernergebnis fest. Begründung: positive Einmalerträge, Unsicherheiten im Schadenverlauf und eine zum 1. Juli in Kraft getretene Gesetzesänderung, die zum Jahresende über die Bewertung latenter Steuern belasten dürfte. Strategisch peilt der Konzern mittelfristig einen Jahresgewinn von mindestens 80 bis 100 Mio. Euro an – die Halbjahreszahlen zeigen, dass der Weg dorthin klarer geworden ist.

Die Deutsche Bank plant eine signifikante Erhöhung der Bezüge für Chefaufseher Alexander Wynaendts auf 1,4 Millionen Euro. Der Schritt soll das Gremium international wettbewerbsfähig halten und unterstreicht den globalen Anspruch des Instituts.

Die UBS schärft ihr Profil: Um die Effizienz nach der Credit-Suisse-Integration zu steigern, plant die Schweizer Großbank bis 2027 den Abbau von weiteren 10.000 Stellen. CEO Sergio Ermotti treibt den Umbau voran, um die Kosten-Ertrags-Quote auf internationales Niveau zu senken und an der Börse wieder Boden gutzumachen.