Frank Demmer ist neuer Vorstandsvorsitzender der LBS NordWest. Der Digital- und Verbundkenner will „Next Generation Bausparen“ vorantreiben, Beratung und Plattform stärker verzahnen und Bausparen als Stabilitätsanker im Wohn- und Altersvorsorgediskurs positionieren.
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LBS NordWest
Seit dem 01. Oktober 2025 führt Frank Demmer die LBS NordWest als Vorstandsvorsitzender. Der 52-Jährige ist ein Eigengewächs des Hauses: Schon mit der Bankausbildung begann seine Laufbahn im Verbund, später trug er Verantwortung bei der Fusion mit der LBS Bremen und als Bereichsleiter Unternehmensstrategie.
Seit 2020 Mitglied des Vorstands, hat Demmer die Zusammenführung von LBS West und LBS Nord maßgeblich mitgestaltet – ein Integrationsprojekt, das die Schlagkraft der Landesbausparkassen im Nordwesten deutlich erhöht hat. Als studierter Wirtschaftsinformatiker setzte er in der LBS-Gruppe zudem früh Akzente in der Digitalisierung. Im neuen Amt spricht viel für Kontinuität mit klarer Wachstumsagenda: Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Maik Jekabsons und Dr. Jörg Koschate sowie den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen und Berlin will Demmer die Marktposition der LBS NordWest ausbauen.
Das Timing ist anspruchsvoll und aussichtsreich zugleich. In einem Umfeld, in dem Baukosten, Zinsen und regulatorische Anforderungen Haushalte wie Bauträger fordern, wächst der Bedarf an Planungssicherheit. Demmer setzt genau dort an: „Das eigene Zuhause ist ein Ziel für Millionen von Menschen. Wir setzen uns dafür ein, dieses Ziel erreichbar zu machen. Wir wollen einen wichtigen Lösungsbeitrag zu einer zentralen Herausforderung leisten, vor der wir in Deutschland stehen: Der Schaffung von Wohnraum.“ Für ihn ist das klassische Kernprodukt kein Relikt, sondern Werkzeug für die nächste Etappe:
„Bausparen gibt genau die Sicherheit und Klarheit, die es in bewegten Zeiten und unübersichtlichen Märkten braucht. Nicht nur für Eigenheimkäufer, sondern auch für die Wohnungspolitik ist Bausparen ein Stabilitätsanker, auf den man sich verlassen kann.“
Damit rückt er Bausparen zugleich in den politischen Diskurs: Wer die private Altersvorsorge stärken will, kommt am Wohneigentum nicht vorbei – erst recht, wenn steigende Wohnkosten und die Rentenlücke aufeinandertreffen. Demmer adressiert das ausdrücklich: „Wir stehen vor einer doppelten Herausforderung: steigende Wohnkosten und eine wachsende Rentenlücke. Wohneigentum ist deshalb die beste private Altersvorsorge – das muss auch politisch wieder viel stärker unterstützt werden.“ Vor diesem Hintergrund nimmt er aktuelle Debatten zur Frühstartrente und zur dringend nötigen Reform der Riester-Förderung in den Blick: „Es wäre ein Fehler, das Bausparen außen vor zu lassen. Wer heute fürs Alter vorsorgen will, muss Wohneigentum mitdenken können. Auch die immer wieder diskutierte Reform der sogenannten Riester-Rente ist lange überfällig.“
Dass Demmer die LBS NordWest mit Nachdruck in Richtung „Next Generation Bausparen“ führen will, zeigt sein Blick auf die Arbeitsteilung im Sparkassenverbund. Die Kombination aus dezentraler Beratungstiefe, starkem Digitalangebot und dem größten Maklernetzwerk Deutschlands schafft aus seiner Sicht eine seltene Breite entlang der gesamten Immobilien-Wertschöpfungskette – von der Suche über Finanzierung bis zur Absicherung.
„Rund um die Immobilie ist der Sparkassenverbund in einer optimalen Ausgangslage: Gemeinsam bieten wir mehr Vor-Ort-Beratungskompetenz rund um Wohnen, Immobilien und Baufinanzierung als jeder andere Finanzdienstleister. Unser Digitalangebot setzt Maßstäbe am Markt. Gleichzeitig sind wir Deutschlands größter Maklerverbund. Diese Stärken werden wir im Sinne unserer Kunden weiter verzahnen.“
In der Praxis heißt das: weniger Reibungsverluste zwischen Vertrieb, Spezialisteneinheiten und Produktteams, schnellere Prozesse bei komplexen Mandaten im gehobenen Segment – und ein Bausparprodukt, das durch planbare Zuteilung, Absicherung gegen Zinsrisiken und digitale Strecken wieder zur ersten Wahl für langfristige Vorhaben werden soll.
Demmer bringt für diesen Kurs die nötige Haus- und Verbundkenntnis mit. Er kennt die LBS NordWest in ihrer heutigen Form aus der Integrationsarbeit, ist in Sparkassenkreisen gut vernetzt und versteht die Schnittstellen zwischen stationärem Geschäft und digitaler Fläche. Gerade in der Verbindung aus regionaler Nähe und skalierbaren Prozessen liegt die Chance, mit dem Bauspar-Baukasten neue Kundengruppen zu erreichen – von jungen Haushalten mit erstem Eigenkapital bis zu Familien, die Anschlussfinanzierungen planbar machen wollen. Für die LBS-Gruppe insgesamt gilt: Wer Beratung, Produkt und digitale Abwicklung eng verzahnt, kann in einem volatilen Umfeld Vertrauen in Geschwindigkeit übersetzen – und damit Nachfrage binden, die andernfalls an spezialisierte Anbieter oder rein digitale Plattformen abfließen würde.
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