UniCredit richtet ihr Wertpapiergeschäft neu aus: Verwahrung mit BNP Paribas, Post-Trade-Plattform mit FNZ und über 200 neue Stellen in Deutschland und Italien – für mehr Effizienz, Skalierung und Kundennähe.
Bildnachweis:
HypoVereinsbank
UniCredit stellt ihr Wertpapier-Backoffice neu auf – und verbindet damit strategische Partnerschaften mit einem klaren Aufbaukurs im eigenen Haus. Künftig übernimmt BNP Paribas zentrale Verwahrdienstleistungen für UniCredit in Italien und Deutschland (mit Unterstützung in Luxemburg), während FNZ die technologische Basis für eine neue, cloudbasierte Post-Trade-Plattform in Deutschland liefert.
Herzstück des Plans ist die interne Bündelung der Wertschöpfungskette: Über 200 zusätzliche Stellen entstehen, davon mehr als 140 in Deutschland und rund 60 in Italien; weitere 25 Rollen stärken das digitale Transformationsprogramm in Italien, Deutschland und Polen.
Bereits im Januar hatte die Bank angekündigt, Prozesse und Dienstleister länderübergreifend zu standardisieren und Backoffice-Aktivitäten intern zu konsolidieren. Mit der nun vereinbarten Arbeitsteilung nimmt die Umsetzung Tempo auf: BNP Paribas bringt globale Reichweite und Abwicklungsroutine in die Verwahrung ein; FNZ liefert eine skalierbare End-to-End-Technologieplattform für die Post-Trade-Abwicklung, die sich nahtlos in bestehende Systeme einbinden lässt. Das Ziel: weniger Schnittstellen, kürzere Prozessketten und ein einheitliches Service-Niveau in den Kernmärkten.
„Wir sind fest entschlossen, unsere Strukturen innerhalb von UniCredit zu harmonisieren und zu vereinfachen – mit dem Ziel, eine sichere, flexible und kosteneffiziente Grundlage für unsere Verwahrdienstleistungen zu schaffen. So ermöglichen wir unseren Kunden, agiler und wirkungsvoller zu agieren. Mit FNZ und BNP Paribas an unserer Seite sind wir überzeugt, die bestmögliche Basis dafür geschaffen zu haben.“
So Gianfranco Bisagni, Group Chief Operating Officer der UniCredit.
Auffällig an der Neuaufstellung ist die klare Insourcing-Linie: Das Team, das die neue Plattform betreibt, wird vollständig innerhalb von UniCredit angesiedelt. Damit verlagert die Bank bislang ausgelagerte Services nach innen, baut Know-how auf und stärkt die operative Resilienz. Ein bereichsübergreifendes Projektteam arbeitet bereits an der Umsetzung – flankiert von zusätzlichen Digital-Rollen, die das Change-Programm beschleunigen sollen.
Auch Marion Höllinger, CEO der HypoVereinsbank, betont die Relevanz des Kompetenzaufbaus für das künftige Wachstum:
„Durch die Internalisierung zentraler Bereiche der Wertschöpfungskette im Wertpapiergeschäft tätigen wir eine strategische Investition in eines unserer wichtigsten Produktfelder. Wir stärken unsere interne Expertise, erhöhen die operative Resilienz und treiben unsere digitale Transformation voran. Gemeinsam mit unseren neuen Partnern bieten wir künftig integrierte, effiziente und zukunftsfähige Dienstleistungen und setzen damit neue Maßstäbe für kundenzentrierte Wertpapierdienstleistungen – in Deutschland und ganz Europa“
Operativ verspricht die Kombination aus BNP-Verwahrung und FNZ-Technologie eine durchgehende, skalierbare Abwicklungsstrecke – von der Depotführung bis zur Post-Trade-Verarbeitung. Für Kunden bedeutet das perspektivisch mehr Verlässlichkeit im Tagesgeschäft, schnellere Durchlaufzeiten und einheitliche Standards über Märkte hinweg. Für UniCredit ist die Neuaufstellung ein Baustein, um Komplexität zu senken und gleichzeitig Wachstumsfelder im Wertpapiergeschäft auszubauen.
Erfolgreicher Exit in NRW: Die NRW.BANK verkauft ihre Anteile am Aachener KI-Start-up Taxy.io an Visma. Das Fintech bleibt mit bestehendem Management an Bord und stärkt mit internationalem Rückenwind sein Angebot für Steuer- und Rechtsprofis.