Eine neue Studie von Swiss Life Select zeigt: 98 % der Paare sprechen offen über Geld, 54 % streiten nie darüber. Trotz wachsender Offenheit bleiben viele misstrauisch gegenüber der gesetzlichen Rente – und setzen auf Eigenverantwortung in der Liebe.

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Paare in Deutschland reden so offen über Geld wie nie zuvor – und streiten selten darüber. Eine neue Studie der Swiss Life Select zeigt, wie moderne Beziehungen finanzielle Eigenständigkeit und gemeinsame Verantwortung verbinden.
Fast alle Paare in Deutschland sprechen offen über Geld. Laut einer repräsentativen Studie von Swiss Life Select und dem Meinungsforschungsinstitut YouGov geben 98 Prozent der Befragten an, dass Finanzen in einer Beziehung kein Tabuthema mehr sind. Überraschend: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) hat sich noch nie über Geld gestritten.
Die Ergebnisse zeigen: Liebe und Geld sind längst kein Widerspruch mehr. Über 1.000 Personen in festen Beziehungen wurden bundesweit befragt – und zeichnen ein Bild finanziell reflektierter Partnerschaften.
Geldgespräche sind fester Bestandteil vieler Beziehungen. Jeder Dritte spricht mindestens einmal pro Woche mit dem Partner über Finanzen. Hauptthemen sind monatliche Fixkosten (86 Prozent) und die Höhe des Gehalts (79 Prozent). Nur vier Prozent wissen nicht, wie viel ihr Partner verdient – bei Frauen doppelt so häufig wie bei Männern.
„Die Offenheit, über Geld zu sprechen, nimmt in allen Lebensbereichen zu“, sagt Christian Linnewedel, Geschäftsführer der Swiss Life Select. „Das betrifft heute auch die Liebe. Themen wie Absicherung, Altersvorsorge und Ausgabenplanung sind elementarer Teil der gemeinsamen Lebensplanung.“
Das alte Sprichwort „Beim Geld hört die Freundschaft auf“ scheint in modernen Beziehungen kaum zu gelten. Zwar erleben 45 Prozent der Paare hin und wieder finanzielle Konflikte, doch nur zwei Prozent streiten regelmäßig.
Wenn es zu Auseinandersetzungen kommt, liegt das meist an unterschiedlichen Vorstellungen über Ausgaben und Sparverhalten (70 Prozent). Einkommensunterschiede spielen dagegen nur für 15 Prozent eine Rolle. Emotionale Faktoren wie Misstrauen (7 Prozent) oder Eifersucht (3 Prozent) sind kaum relevant.
Die Studie zeigt ein Spannungsfeld zwischen finanzieller Unabhängigkeit und Zusammenhalt. 75 Prozent der Befragten möchten in einer Beziehung selbstbestimmt über ihr Geld entscheiden. Gleichzeitig finden 69 Prozent, dass Geld innerhalb der Partnerschaft geteilt werden sollte.
Für viele Paare ist das kein Widerspruch: 56 Prozent verfolgen gemeinsame finanzielle Ziele – bei den jüngeren Generationen (Gen Z und Millennials) liegt dieser Anteil sogar bei 66 Prozent. Beliebte Ziele sind etwa der Immobilienkauf, der Aufbau finanzieller Freiheit oder eine gemeinsame Weltreise.
„Selbstbestimmung ist heute ein zentraler Wert“, sagt Linnewedel.
„Paare wollen finanzielle Eigenständigkeit bewahren, ohne auf gemeinsame Ziele zu verzichten. Eine unabhängige Altersvorsorge schützt vor Abhängigkeiten – gemeinsame Finanzplanung hingegen stärkt den Zusammenhalt.“
Trotz wachsender Offenheit im Umgang mit Geld bleibt die Sorge um die finanzielle Zukunft groß. 59 Prozent der Befragten äußern Angst vor Altersarmut, nur 35 Prozent sehen sich entspannt.
Das Vertrauen in die gesetzliche Rente ist gering: Nur 25 Prozent glauben, dass sie für die Altersabsicherung ausreicht – bei der Gen Z und den Millennials sind es lediglich 20 Prozent.
Die Mehrheit setzt daher auf Eigenverantwortung: Nur 13 Prozent überlassen Vorsorgethemen dem Partner. Dennoch betrachten 69 Prozent die Altersvorsorge als gemeinsame Aufgabe.
„Gerade jüngere Paare machen sich keine Illusionen über die Zukunft der Rente“, so Linnewedel. „Sie kombinieren realistischen Blick mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung – das ist Ausdruck finanzieller Reife.“
Die Daten basieren auf einer Online-Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Swiss Life Select. Befragt wurden 1.022 Personen in Beziehungen im Zeitraum vom 25. September bis 6. Oktober 2025. Die Ergebnisse wurden nach Familienstand und Kindern quotiert und anschließend gewichtet.

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