Klarna erweitert seine Refinanzierung und setzt erstmals auf Stablecoins: In Kooperation mit Coinbase will die Digitalbank kurzfristige Mittel in USDC aufnehmen und damit neue institutionelle Investoren erschließen.

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Der schwedische Zahlungs- und Digitalbankanbieter Klarna erweitert seine Finanzierungsbasis und schlägt eine Brücke zwischen klassischem Bankgeschäft und digitaler Infrastruktur. Gemeinsam mit Coinbase plant Klarna, kurzfristige Mittel von institutionellen Investoren in der Stablecoin USDC aufzunehmen. Damit ergänzt das Unternehmen seine bestehenden Finanzierungsquellen, zu denen bislang unter anderem Kundeneinlagen, langfristige Darlehen und Commercial Paper mit kurzen Laufzeiten zählen.
Die Aufnahme von USDC-denominierter Finanzierung eröffnet Klarna nach eigenen Angaben den direkten Zugang zu „USD-ähnlicher“ Liquidität und damit zu einem neuen Kreis institutioneller Investoren. Anders als klassische Kapitalmarktinstrumente basiert die geplante Struktur auf der digital-nativen Infrastruktur von Coinbase.
„This is an exciting first step into a new way to raise funding“, sagte Niclas Neglén, CFO von Klarna.
„Stablecoin connects us to an entirely new class of institutional investors, and gives us the potential to diversify our funding sources in ways that simply weren't possible a few years ago. This is just the beginning of how digital assets can work alongside our traditional funding sources.“
In einem Umfeld, in dem Banken und Fintechs ihre Refinanzierung breiter aufstellen und stärker auf Währungs- sowie Laufzeitenflexibilität achten, gilt der Schritt als Signal für eine zunehmende Akzeptanz tokenbasierter Finanzinstrumente im institutionellen Kontext.
Klarna entschied sich für Coinbase aufgrund der etablierten Marktposition des Unternehmens im Bereich digitaler Finanzinfrastruktur. Nach Angaben von Coinbase nutzen weltweit mehr als 260 Unternehmen die Technologie des Konzerns, um Krypto- und Stablecoin-Anwendungen in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren.
Die geplante Stablecoin-Finanzierung ist dabei klar von anderen Initiativen zu trennen. Klarna betont, dass dieses Projekt unabhängig von künftigen, stärker verbraucher- oder händlerorientierten Krypto- und Stablecoin-Angeboten ist, die das Unternehmen ab 2026 weiter vorantreiben will.
Noch befindet sich der Einsatz von Stablecoins als Refinanzierungsinstrument in einer frühen Entwicklungsphase. Dennoch unterstreicht der Schritt, wie sich digitale Vermögenswerte zunehmend in etablierte Finanzierungsmodelle einfügen. Für Klarna bedeutet dies vor allem strategische Diversifikation: Neben traditionellen Kapitalmarkt- und Bankfinanzierungen entsteht ein zusätzlicher, technologiebasierter Zugang zu Liquidität.
In der Branche wird der Vorstoß aufmerksam beobachtet. Sollte sich das Modell bewähren, könnte es auch für andere Fintechs und Banken als Blaupause dienen, um digitale Assets stärker in die eigene Treasury- und Funding-Strategie zu integrieren.

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