Munich Re erzielt im ersten Halbjahr 2025 einen Gewinn von 3,2 Mrd. €. Getragen von niedriger Großschadenbelastung und stabiler Kapitalanlagerendite bleibt der Rückversicherer auf Kurs zum Jahresziel von 6 Mrd. €.
Bildnachweis:
Munich Re | Fotograf: Marcus Buck
Munich Re hat im ersten Halbjahr 2025 ein Konzernergebnis von 3,2 Milliarden Euro erzielt. Damit liegt der weltweit tätige Rückversicherer trotz geopolitischer und währungstechnischer Belastungen auf Kurs, das für das Gesamtjahr angestrebte Gewinnziel von 6 Milliarden Euro zu erreichen. Im zweiten Quartal allein wurde ein Überschuss von 2,1 Milliarden Euro ausgewiesen – ein Rekordwert für diesen Zeitraum.
Vorstandschef Joachim Wenning sprach von einem Quartalsergebnis, das sich auf alle Geschäftsbereiche stütze – mit starken Beiträgen aus der Schaden- und Unfallrückversicherung, der Lebensrückversicherung, dem Erstversicherungsgeschäft über ERGO sowie der Kapitalanlage.
Der größte Ergebnisbeitrag im zweiten Quartal kam aus dem Geschäftsfeld Rückversicherung, das 1,83 Milliarden Euro zum Konzernergebnis beisteuerte. In der Schaden- und Unfallrückversicherung lag die Schaden-Kosten-Quote bei außergewöhnlich niedrigen 61 Prozent. Die Belastung durch Großschäden fiel mit 87 Millionen Euro nach Retrozessionen deutlich unter dem langjährigen Erwartungswert aus. Ursächlich dafür war insbesondere das Ausbleiben größerer Naturkatastrophen sowie die Auflösung von Schadenreserven aus Vorjahren.
Die neu ausgewiesene Einheit Global Specialty Insurance (GSI) – bisher Teil des Schaden- und Unfallsegments – erzielte ein Segmentergebnis von 296 Millionen Euro. Die Schaden-Kosten-Quote sank hier auf unter 78 Prozent.
In der Lebens- und Gesundheitsrückversicherung belasteten einzelne zufallsbedingte Großschäden das versicherungstechnische Ergebnis, das bei 305 Millionen Euro lag. Dennoch zeigte sich das Neugeschäft in diesem Bereich weiterhin robust. Das Segment steuerte 344 Millionen Euro zum Quartalsergebnis bei.
Die ERGO Group erwirtschaftete im zweiten Quartal ein Ergebnis von 251 Millionen Euro. Die Beiträge kamen sowohl aus dem deutschen Markt als auch aus den internationalen Gesellschaften. Im Inland war das operative Ergebnis durch eine günstige Schadenentwicklung, insbesondere im Reise- und Gesundheitsgeschäft, sowie eine stabile vertragliche Servicemarge in der Lebensversicherung begünstigt.
International profitierte ERGO insbesondere von Entwicklungen in Spanien, Belgien und dem Baltikum. Die Schaden-Kosten-Quoten lagen in beiden Teilsegmenten unterhalb der jeweiligen Zielwerte.
Das Kapitalanlageergebnis stieg im zweiten Quartal auf 2,19 Milliarden Euro. Eine positive Marktwertentwicklung – insbesondere bei Aktien – sowie geringere Verluste aus dem Abgang festverzinslicher Wertpapiere trugen zur Verbesserung bei. Die Kapitalanlagerendite bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert lag bei 3,8 Prozent, die Wiederanlagerendite bei 4,2 Prozent. Die Aktienquote des Konzerns blieb mit 3,4 Prozent moderat.
Die Solvenzquote des Konzerns lag mit 287 Prozent unverändert auf hohem Niveau und damit weiterhin deutlich über dem Zielkorridor von 175 bis 220 Prozent. Das Eigenkapital sank im Vergleich zum Jahresbeginn von 32,9 auf 30,8 Milliarden Euro. Maßgeblich hierfür waren Ausschüttungen, Aktienrückkäufe sowie Wechselkursverluste, insbesondere durch den schwächeren US-Dollar.
In der jüngsten Juli-Erneuerungsrunde setzte Munich Re auf Preisdisziplin und Qualitätsoptimierung. Das Erneuerungsvolumen ging um 3,2 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zurück. Der risikoadjustierte Preisrückgang lag bei 2,5 Prozent. Laut Unternehmen wurden gezielt Verträge nicht verlängert, wenn diese den angestrebten Renditen nicht entsprachen. Die Schadenkostenannahmen, teils beeinflusst durch Inflationstrends, konnten insgesamt weitgehend über Preisanpassungen ausgeglichen werden.
Trotz zurückhaltender Volumenzuwächse und negativer Währungseffekte bestätigt Munich Re die Prognose für das Gesamtjahr 2025. Angestrebt wird weiterhin ein Konzernergebnis von 6 Milliarden Euro. Erwartet wird nun ein Konzernversicherungsumsatz von 62 Milliarden Euro – ein leichter Rückgang gegenüber der bisherigen Prognose (64 Milliarden Euro), bedingt durch Fremdwährungseffekte und selektives Underwriting in der Rückversicherung.
Alle übrigen Zielgrößen, darunter Schaden-Kosten-Quoten und Solvabilitätsziele, bleiben unverändert. Das Unternehmen verweist jedoch wie üblich auf die Unsicherheiten durch geopolitische Entwicklungen, Kapitalmarktschwankungen und mögliche Großschäden im weiteren Jahresverlauf.
Volkswagen Group Mobility steigert im ersten Halbjahr 2025 das operative Ergebnis um fast 32 % und verzeichnet deutliches Wachstum bei Neuverträgen, Vertragsbestand und Einlagenvolumen. Auch das Auslandsgeschäft entwickelt sich dynamisch.
Die Vienna Insurance Group verhandelt über eine Mehrheitsübernahme der Nürnberger Versicherung. Ein möglicher Einstieg der Österreicher könnte nicht nur den Sanierungskurs in Nürnberg stabilisieren, sondern auch die VIG in Deutschland strategisch stärken.