Morgan Stanley erhöht seinen Commerzbank-Anteil auf 5,19 % und wird zum gewichtigen Investor neben UniCredit (26 %) und dem Bund (~12 %). Was die neue Aktionärsstruktur für die nächsten Schritte bedeutet.

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Morgan Stanley
Die Commerzbank meldet Bewegung auf der Anteilseigner-Seite: Die US-Großbank Morgan Stanley hat ihre Position nahezu verdoppelt und hält nun 5,19 Prozent. Zuvor lag der kombinierte Anteil aus Stimmrechten und Finanzinstrumenten bei 2,89 Prozent. Die Veränderung geht aus einer Pflichtmitteilung des Frankfurter Instituts hervor.
Mit dem Schritt rückt ein weiterer globaler Marktakteur in die Gruppe der relevanten Investoren der Commerzbank auf. Beteiligungen oberhalb der Fünf-Prozent-Schwelle sind im deutschen Kapitalmarktrecht meldepflichtig – und verschieben sichtbar die Gewichte im Aktionariat. Für die kommenden Hauptversammlungen und Abstimmungen zu strategischen Fragen erhöht sich damit die Zahl der Stimmen, die von international agierenden Finanzinstituten gehalten werden.
Unverändert größter Anteilseigner ist UniCredit mit rund 26 Prozent. Die italienische Großbank hat von der Europäischen Zentralbank die Freigabe, ihre Beteiligung bis auf 29,9 Prozent auszubauen, auch das Bundeskartellamt hat den Einstieg bereits geprüft. Strategisch denkt UniCredit eine Kombination der Commerzbank mit der Münchener Tochter HypoVereinsbank.
Der Bund hält nach wie vor etwa zwölf Prozent der Anteile und hatte zuletzt signalisiert, seine Beteiligung nicht veräußern zu wollen.
Mit dem höheren Anteil von Morgan Stanley gewinnt die Eigentümerstruktur der Commerzbank an Dynamik. Für das Institut bedeutet das kurzfristig keine Änderung im operativen Geschäft, wohl aber eine veränderte Ausgangslage bei Governance-Themen und möglichen Strukturüberlegungen. Wie sich die Kräfteverhältnisse weiter entwickeln, hängt von künftigen Stimmrechtsbewegungen und regulatorischen Vorgaben ab.

Die Deutsche Bank plant eine signifikante Erhöhung der Bezüge für Chefaufseher Alexander Wynaendts auf 1,4 Millionen Euro. Der Schritt soll das Gremium international wettbewerbsfähig halten und unterstreicht den globalen Anspruch des Instituts.

Die UBS schärft ihr Profil: Um die Effizienz nach der Credit-Suisse-Integration zu steigern, plant die Schweizer Großbank bis 2027 den Abbau von weiteren 10.000 Stellen. CEO Sergio Ermotti treibt den Umbau voran, um die Kosten-Ertrags-Quote auf internationales Niveau zu senken und an der Börse wieder Boden gutzumachen.