Mit „Metzler DX“ schafft das Frankfurter Bankhaus ein eigenes Kompetenzzentrum für digitale Assets, KI und Prozessinnovation. Ziel: mehr Effizienz, schnellere Umsetzung und die Stärkung der eigenen Innovationskraft in einer zunehmend digitalen Finanzwelt.
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Metzler | Mario Mattera, Shahrok Shedari und Hendrik König
Während viele Traditionsbanken beim Thema Digitalisierung noch mit Silodenken und Pilotprojekten ringen, setzt das Frankfurter Bankhaus Metzler ein deutliches Zeichen: Zum 1. Juni 2025 gründet die älteste deutsche Privatbank mit Metzler DX (MDX) eine neue zentrale Einheit, die sämtliche digitalen Initiativen unter einem Dach vereinen soll.
Was nüchtern wie eine Umstrukturierung klingt, ist strategisch weit mehr: MDX soll nicht nur Effizienz und Geschwindigkeit digitaler Prozesse steigern, sondern auch Metzlers Anspruch untermauern, in der technologischen Transformation der Finanzbranche eine Vorreiterrolle einzunehmen.
Mit dem neuen Bereich werden das bestehende Digital Assets Office (DAO), die Digitalmanufaktur sowie Prozessexperten aus dem Organisationsmanagement erstmals organisatorisch zusammengeführt. Inhaltlich wird damit klar: Metzler will künftig Blockchain-Kompetenz, Künstliche Intelligenz und Prozessinnovation enger verzahnen – sowohl operativ als auch strategisch.
Geleitet wird MDX von den langjährigen Digitalverantwortlichen Hendrik König und Shahrok Shedari, die bereits 2022 das DAO mit aufgebaut haben. Die Verantwortung im Vorstand trägt Mario Mattera, der in einem begleitenden Statement keinen Zweifel am Anspruch lässt: „Mit der Gründung von MDX unterstreicht das Bankhaus Metzler seine Rolle als Vorreiter in der digitalen Transformation der Finanzbranche.“
Strukturell bleibt Metzler seinem bewährten Core-Satellite-Ansatz treu. MDX fungiert als zentraler Treiber (Core), während die jeweiligen Fachabteilungen als Satelliten in die Umsetzung eingebunden bleiben. Das soll nicht nur Akzeptanz sichern, sondern auch für reale Anwendung und Praxisnähe sorgen.
Der Mehrwert liegt in der Integration: Die Verbindung aus Blockchain-Expertise, KI und Prozessintelligenz soll bereichsübergreifend Lösungen ermöglichen, die nicht nur innovativ, sondern vor allem kundenorientiert und skalierbar sind.
„Schneller, intelligenter, kundenorientierter“
So beschreibt Hendrik König den Anspruch des neuen Zentrums. Shahrok Shedari ergänzt:
„Wir geben der digitalen Transformation bei Metzler ein starkes organisatorisches Fundament.“
Dass ein Haus wie Metzler – mit 350 Jahren Historie – diesen Schritt geht, ist bemerkenswert. Hier wird nicht nur ein Innovationsteam neu organisiert, sondern ein klares strategisches Signal gesendet: Die digitale Zukunft ist kein Projekt, sondern Teil der DNA.
In einer Zeit, in der viele Banken zwischen regulatorischem Overload und technologischer Überforderung pendeln, zeigt Metzler, wie man digitale Exzellenz institutionalisieren kann – ohne die kulturelle Integrität eines traditionsreichen Hauses zu verlieren. Ein Modell, das Schule machen könnte.
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