Trotz rückläufigem Zinsüberschuss blickt ING optimistisch auf das Gesamtjahr. Die Bank hebt ihre Prognose an, steigert in Deutschland den Gewinn und kündigt ein Aktienrückkaufprogramm an.

Bildnachweis:
ING Deutschland
Die niederländische Großbank ING blickt trotz eines rückläufigen Gewinns im Sommerquartal zuversichtlicher in die Zukunft. Vorstandschef Steven van Rijswijk hob am Donnerstag in Amsterdam die Prognose für das Gesamtjahr an: Die Eigenkapitalrendite soll nun bei über 12,5 Prozent liegen, die Erträge steigen voraussichtlich auf 22,8 Milliarden Euro – rund 200 Millionen mehr als bislang erwartet. Zudem kündigte das Institut ein neues Aktienrückkaufprogramm an.
Ein Blick in die deutschen Zahlen zeigt: Die ING Deutschland konnte ihr Nettoergebnis im dritten Quartal 2025 um 5,3 Prozent auf 240 Millionen Euro steigern – trotz stagnierender Gesamterträge und steigender Kosten. Im Vorjahresquartal hatte der Gewinn noch 228 Millionen Euro betragen.
Der Zinsüberschuss sank im Jahresvergleich um 6,1 Prozent auf 648 Millionen Euro, während die Gesamterträge mit 754 Millionen Euro nahezu stabil blieben. Das Provisionsgeschäft entwickelte sich dagegen deutlich besser: Der Provisionsüberschuss stieg um 32,4 Prozent auf 135 Millionen Euro und konnte die Zinsflaute teilweise kompensieren.
Belastet wurde das Ergebnis durch das Bewertungs- und Handelsergebnis, das sich von minus 18 auf minus 32 Millionen Euro verschlechterte – ein Rückgang um fast 78 Prozent.
Die Betriebskosten stiegen leicht um 1,8 Prozent auf 336 Millionen Euro. Ohne regulatorische Belastungen lagen sie sogar um 15,3 Prozent höher. Entlastend wirkten jedoch Rückerstattungen bei regulatorischen Kosten, die diesmal mit plus elf Millionen Euro zu Buche schlugen.
Die Risikovorsorge für Kreditausfälle erhöhte sich moderat um 10,7 Prozent auf 62 Millionen Euro. Dadurch sank das Ergebnis vor Steuern um 5,3 Prozent auf 355 Millionen Euro. Dank einer niedrigeren Steuerlast von 115 Millionen Euro (minus 21 Prozent) konnte das Nettoergebnis dennoch zulegen.
Die risikogewichteten Aktiva stiegen um 9,6 Prozent auf 28,1 Milliarden Euro, was auf ein wachsendes Kreditgeschäft hindeutet. Auch die Mitarbeiterzahl wuchs um knapp 3 Prozent auf 6.336 Vollzeitstellen.
Die Aufwand-Ertrags-Relation verschlechterte sich leicht auf 44,6 Prozent, die Eigenkapitalrendite sank auf 26,5 Prozent. Dennoch zeigt sich die deutsche Tochter solide aufgestellt – und profitiert von einem starken Provisionsgeschäft, robusten Kundenzahlen und einer weiterhin hohen Kapitalquote.

Die EZB senkt die Kapitalanforderungen für die Commerzbank leicht. Vorstandschefin Bettina Orlopp spricht von einem Vertrauensbeweis – und kündigt an, den zusätzlichen Spielraum für Dividenden und Aktienrückkäufe zu nutzen.

Unicredit erhöht ihre Beteiligung an der griechischen Alpha Bank auf 29,5 Prozent und sendet neue Signale im Commerzbank-Poker. Während Griechenland den Ausbau begrüßt, bleibt Deutschland skeptisch – CEO Andrea Orcel agiert strategisch vorsichtiger als bisher.