ING Luxembourg streicht Stellen – Sozialplan nach Rückzug aus dem Massengeschäft

ING Luxembourg setzt einen Sozialplan um und baut Stellen ab. Hintergrund ist der Rückzug aus dem Privatkundengeschäft: Filialen wurden von 14 auf 4 reduziert, Kunden werden teils zu BGL BNP Paribas geleitet; die Mitarbeiterzahl fiel 2024 bereits von 966 auf 924.

Anja Amend

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Anja Amend

Veröffentlicht am

11.9.25

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9:42

Uhr

ING Luxembourg streicht Stellen – Sozialplan nach Rückzug aus dem Massengeschäft

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Die ING reduziert an ihrem Standort Luxemburg die Belegschaft. Die Personalvertretung sei von der Geschäftsleitung über die Umsetzung eines Sozialplans informiert worden, erklärte ein Sprecher der Gewerkschaft Aleba. Der Schritt steht im Zusammenhang mit dem Rückbau des Privatkundengeschäfts. Laut Berichten von RTL sind bis zu 124 Stellen betroffen; eine Bestätigung dieser Zahl durch die Bank liegt bislang nicht vor.

Umbau nach Ausstieg aus dem Retailgeschäft

Die niederländische Bank hatte ihr Mass-Retail-Banking für Privatkunden in Luxemburg 2024 offiziell beendet, nachdem bereits 2023 die Weichen gestellt worden waren. Künftig richtet sich das Angebot auf Großkunden sowie gehobene Privatkunden aus. Begleitend schrumpfte das Filialnetz deutlich: Die Zahl der Standorte ging von 14 im Jahr 2022 auf vier im Jahr 2024 zurück – konkret verbleiben Luxemburg-Gare, Strassen, Ettelbrück und Esch-sur-Alzette.

Kundenübertragungen und sinkende Mitarbeiterzahl

Parallel zum Rückzug aus dem Massengeschäft übergab ING einen Teil der Kundenbasis: Eine Vereinbarung mit BGL BNP Paribas sieht ein Angebot für rund 18.000 ING-Privatkunden vor, die eine Alternative für ihr tägliches Banking suchen. Im Zuge der Transformation ging die Zahl der Beschäftigten bereits zurück: Der Geschäftsbericht 2024 weist einen Rückgang des durchschnittlichen Personalstands von 966 auf 924 aus; zum Stichtag 31. Dezember 2024 waren 900 Mitarbeitende bei der Bank angestellt.

Marktumfeld: Konsolidierung drückt auf Strukturen

Der Stellenabbau reiht sich in eine Phase der Neuordnung im Luxemburger Retailbanking ein. Die ING hatte im vergangenen Jahr einen deutlichen Ergebnisrückgang gemeldet – auch als Folge des Rückzugs aus dem Massengeschäft und der schrumpfenden Kundenbasis. Insofern ist der aktuelle Personalabbau Teil eines länger laufenden Programms zur Fokussierung und Kostendisziplin, das die Bank in Luxemburg seit 2024 kommuniziert.

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