Immobilienpreise steigen weiter – Erholung des Marktes setzt sich fort

Der Immobilienmarkt in Deutschland zeigt sich robust: Laut vdp stiegen die Preise im dritten Quartal 2025 um 3,6 Prozent. Besonders Mehrfamilienhäuser treiben die Erholung – München bleibt Spitzenreiter.

Anja Amend

Ein Beitrag von

Anja Amend

Veröffentlicht am

10.11.25

um

9:56

Uhr

Immobilienpreise steigen weiter – Erholung des Marktes setzt sich fort

Bildnachweis:

vdp | Pixabay.com | 3673122

Der Aufwärtstrend am deutschen Immobilienmarkt hält an. Laut dem Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) stiegen die Preise im dritten Quartal 2025 im Jahresvergleich um 3,6 Prozent auf 183,7 Punkte. Gegenüber dem Vorquartal legten sie um 0,7 Prozent zu. Besonders stark zeigte sich der Markt für Wohnimmobilien – ein Signal für eine zunehmend stabile Erholungsphase.

Wohnimmobilien treiben Markterholung an

Wohnimmobilien verteuerten sich binnen Jahresfrist um 3,8 Prozent, während Gewerbeimmobilien um 2,8 Prozent zulegten. Besonders Mehrfamilienhäuser verzeichneten mit plus 5,2 Prozent den größten Zuwachs. Selbstgenutztes Wohneigentum – also Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen – verteuerte sich um 2,4 Prozent.

„Seit dem Frühjahr 2024 geht es für die Immobilienpreise aufwärts“, erklärte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt.

„Die Erholungsphase verfestigt sich, getragen vor allem von der Entwicklung der Wohnimmobilienpreise.“

Der Markt habe sich an höhere Zinsen und gestiegene Baukosten angepasst, die Akteure agierten wieder mit Zuversicht.

Auch die Mieten zogen erneut an: Neuvertragsmieten stiegen im dritten Quartal im Jahresvergleich um 3,7 Prozent. Die Renditen von Mehrfamilienhäusern gingen hingegen leicht um 1,4 Prozent zurück – ein Hinweis auf weiter steigende Kaufpreise bei moderater Mietentwicklung.

Anhaltender Wohnungsmangel und politische Initiativen

Trotz der Erholung bleibt der Wohnungsmarkt angespannt. Besonders in den Metropolen übersteigt die Nachfrage das Angebot weiterhin deutlich. Tolckmitt begrüßte den von der Bundesregierung beschlossenen „Bau-Turbo“, mahnte jedoch zusätzliche Maßnahmen an: „Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen beschleunigt werden – aber auch finanzielle Instrumente wie staatliche Bürgschaften oder eine Senkung der Grunderwerbsteuer könnten entscheidend dazu beitragen, den Wohnungsbau anzukurbeln.“

Regionale Unterschiede: München an der Spitze

In den sieben größten Städten – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart – stiegen die Wohnimmobilienpreise um durchschnittlich 4,6 Prozent. München verzeichnete mit +5,3 Prozent den stärksten Anstieg, Stuttgart lag mit +2,4 Prozent am unteren Ende der Skala.

Auch die Mieten in den Ballungsräumen zogen weiter an: Sie stiegen im Durchschnitt um 3,8 Prozent. Besonders kräftig war der Anstieg in Düsseldorf (+5,1 Prozent).

Gewerbeimmobilien: Fokus auf Premiumobjekte

Der Markt für Gewerbeimmobilien zeigte sich stabil, mit einem Preisplus von 2,8 Prozent im Jahresvergleich. Treiber waren Büroimmobilien (+3,0 Prozent), während Handelsflächen um 2,2 Prozent teurer wurden.

„Das Transaktionsgeschehen konzentriert sich weiterhin auf energieeffiziente, moderne Gebäude in Top-Lagen“, so Tolckmitt. Diese Nachfrage stütze die Preise, auch wenn Unsicherheiten durch Konjunktur und geopolitische Entwicklungen bestehen bleiben.

Ähnliche Beiträge