Rückstellungen in Milliardenhöhe drücken den HSBC-Gewinn. Der Fall Madoff und schwache Immobilienwerte in Hongkong belasten das Ergebnis – dennoch hebt die Bank ihre Prognose für Zinseinnahmen an.

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Die britische Großbank HSBC hat im dritten Quartal 2025 deutlich weniger verdient. Der Vorsteuergewinn fiel um 14 Prozent auf 7,3 Milliarden US-Dollar, wie das Institut mitteilte. Hauptgrund ist eine Rückstellung von 1,1 Milliarden Dollar nach einer verlorenen Berufung im Zusammenhang mit dem Betrugssystem des früheren US-Finanziers Bernard Madoff.
Trotz der Belastungen zeigte sich das Management zuversichtlich. HSBC hob ihre Prognose für die Zinseinnahmen im Gesamtjahr auf 43 Milliarden Dollar an – eine Milliarde mehr als bislang erwartet. Die Bank rechnet damit, dass die Zinsen in ihren Kernmärkten Großbritannien und Hongkong langsamer sinken werden als zuvor angenommen. Die Aktie reagierte mit einem Plus von 2,2 Prozent an der Börse in Hongkong.
Neben der Madoff-Rückstellung belasteten weitere 300 Millionen Dollar an Rechtskosten aus früheren Handelspraktiken das Ergebnis. Auch das Asiengeschäft, traditionell der wichtigste Ertragsbringer der Bank, steht unter Druck: In den ersten neun Monaten stiegen die Belastungen für faule Kredite um rund 900 Millionen Dollar, zwei Drittel davon entfielen auf den angeschlagenen Immobiliensektor in Hongkong.
„Die Entschlossenheit, mit der wir unsere Strategie umsetzen, spiegelt sich in unserer Leistung in diesem Quartal wider – auch wenn wir Rückstellungen für Angelegenheiten aus der Vergangenheit gebildet haben“, sagte Vorstandschef Georges Elhedery, der seit einem Jahr an der Spitze der Bank steht. Unter seiner Führung wurde HSBC verschlankt, Investmentbanking-Einheiten wurden abgestoßen und die Zahl der leitenden Angestellten reduziert. Zudem plant das Institut den Rückzug aus elf Märkten und Geschäftsbereichen.
Der Umbau soll die Bank profitabler machen, doch Altlasten und Immobilienrisiken dämpfen den Fortschritt. Laut HSBC spiegelt der Gewinnrückgang die „höheren Rückstellungen für neue Kreditausfälle und ein Überangebot an Gewerbeimmobilien“ wider, das die Marktwerte weiter unter Druck setze.
Trotz der Einmalbelastungen bleibt die Bank robust aufgestellt. Mit ihrer angehobenen Zinsprognose und einer straffen Kostenkontrolle signalisiert HSBC, dass sie an ihrem Kurs festhält – auch wenn der Weg zurück zu nachhaltigem Wachstum von juristischen und strukturellen Altlasten begleitet bleibt.

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