Kurswechsel im Tiefflug: HCOB wirft ihr Aviation-Portfolio an die Deutsche Bank ab

Die Hamburg Commercial Bank veräußert ihr performendes Aviation-Portfolio über rund 450 Mio. US-Dollar an die Deutsche Bank und schließt den Ausstieg aus der Luftfahrtfinanzierung ab. Der Schritt schärft den Fokus auf Corporates, Shipping, Project Finance und Commercial Real Estate; Closing ist für Ende Oktober geplant.

Anja Amend

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2.10.25

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11:51

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Kurswechsel im Tiefflug: HCOB wirft ihr Aviation-Portfolio an die Deutsche Bank ab

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HCOB

Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) hat eine Vereinbarung zum Verkauf ihres Aviation-Portfolios an die Deutsche Bank geschlossen. Das Paket umfasst ausschließlich performende Kredite mit einem Gesamtvolumen von rund 450 Millionen US-Dollar. Der Abschluss ist für Ende Oktober vorgesehen. Mit dem Schritt setzt die Bank ihre im ersten Halbjahr beschlossene Neuausrichtung um und beendet die Finanzierung von Luftfahrtkunden vollständig.

Konzentration auf Kernsegmente

„Mit dieser Transaktion schärfen wir unser Geschäftsmodell und richten unseren Fokus künftig noch gezielter auf unsere Kerngeschäftsfelder Corporates, Shipping, Project Finance und Commercial Real Estate“, sagt HCOB-Vorstandschef Luc Popelier.

Die Kreditveräußerung erfolgte im Rahmen eines mehrstufigen Bieterverfahrens, das nach Bankangaben auf breites Interesse stieß. Für die betroffenen Kunden bedeutet der Verkauf die Fortführung bestehender Engagements unter dem Dach der Deutschen Bank – ein Signal für Kontinuität in einem Markt, der seit Jahren von Portfolioumschichtungen geprägt ist.

Einordnung: Bilanzdisziplin und Risikoprofil im Blick

Der Ausstieg aus der Luftfahrtfinanzierung passt in den Branchentrend, Kapital gezielt in margenträchtige und kompetenznahe Segmente zu lenken. Für die HCOB schafft der Verkauf Bilanzflexibilität und reduziert Komplexität, ohne Abschreibungsdruck zu erzeugen – performende Aktiva bleiben im Markt, das Risiko- und Ertragsprofil der Bank wird zugleich klarer.

Für die Deutsche Bank ist der Zukauf ein zusätzlicher Baustein in einem global aufgestellten Kreditbuch, das zyklische Sektoren in skalierbaren Portfolien abbildet. Dass die Transaktion in einem kompetitiven Bieterverfahren zustande kam, verweist zudem auf die anhaltende Nachfrage nach etablierten Aviation-Exposures, insbesondere wenn Strukturen, Sicherheiten und Cashflows robust sind.

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