Hannover Rück mit höherem Halbjahresgewinn – Reserven gestärkt, Ausblick bestätigt

Hannover Rück steigert den Halbjahresgewinn 2025 um 13,2 % auf 1,3 Mrd. €, erzielt einen RoE von 23 % und stärkt die Schadenreserven. Ziele für 2025 – u. a. 2,4 Mrd. € Nettogewinn – bleiben bestätigt.

Anja Amend

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12.8.25

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13:14

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Hannover Rück mit höherem Halbjahresgewinn – Reserven gestärkt, Ausblick bestätigt

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Hannover RE

Die Hannover Rück hat im ersten Halbjahr 2025 ihren Nettokonzerngewinn auf 1,3 Mrd. € erhöht – ein Plus von 13,2 % gegenüber dem Vorjahr. Die annualisierte Eigenkapitalrendite liegt mit 23,0 % deutlich über dem strategischen Ziel. Trotz eines schadenintensiven Jahresauftakts bleibt der Konzern beim Jahresziel: Für 2025 sind rund 2,4 Mrd. € Nettogewinn avisiert.

Ergebnis, Kapitalstärke und Solvenz

Der Rückversicherungsumsatz (brutto) stieg auf 13,3 Mrd. € (+3,3 %; währungsbereinigt +4,3 %). Das operative Ergebnis (EBIT) lag bei 1,8 Mrd. € (+6,3 %), das Ergebnis je Aktie bei 10,90 €. Das Eigenkapital belief sich zur Jahresmitte auf 11,1 Mrd. € (31.12.2024: 11,8 Mrd. €), beeinflusst durch Ausschüttungen und Währungseffekte. Die Solvenzquote nach Solvency II blieb mit 261 % stabil über dem Schwellenwert. Der Bestand der vertraglichen Netto-Servicemarge (CSM) erhöhte sich auf 8,5 Mrd. €, die Risikoanpassung für nichtfinanzielle Risiken lag bei 3,6 Mrd. €.

„Wir haben den guten Geschäftsverlauf der vergangenen sechs Monate in Verbindung mit dem positiven Währungsergebnis genutzt und unsere Bilanz weiter gestärkt. Konkret haben wir insbesondere das Reserveniveau in der Schaden-Rückversicherung weiter erhöht“

Das sagte Christian Hermelingmeier, Finanzvorstand der Hannover Rück. „Diese Maßnahme bereitet uns nicht nur besser auf zukünftige Schadenereignisse vor, sondern ermöglicht es uns die Ergebnisvolatilität in Zukunft weiterhin gering zu halten.“

Schaden-Rückversicherung: Reservestärkung bei moderaterer Großschadenlage in Q2

In der Schaden-Rückversicherung wuchs der Rückversicherungsumsatz (brutto) auf 9,5 Mrd. € (+4,8 %; währungsbereinigt +6,0 %). Die kombinierte Schaden-/Kostenquote lag nach Reservestärkung bei 88,4 % (Ziel: < 88 %). Die Großschäden summierten sich im Halbjahr auf 976,1 Mio. € (Vorjahr: 566,5 Mio. €), getrieben u. a. durch die Waldbrände in Kalifornien (615,1 Mio. €), einen Raffineriebrand in Texas (76,0 Mio. €), das Erdbeben in Myanmar (59,0 Mio. €) und Tornados im US-Mittleren Westen (50,0 Mio. €). Das Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto) stieg auf 975,1 Mio. €, das EBIT auf 1,3 Mrd. € (+11,6 %). Die Resilienz der Schadenreserven – per 31.12.2024 mit 2,5 Mrd. € beziffert – wurde weiter erhöht.

Personen-Rückversicherung und Kapitalanlage

Die Personen-Rückversicherung entwickelte sich im Rahmen der Erwartungen. Das Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto) lag bei 444,5 Mio. € (Zieljahr > 875 Mio. €), das EBIT bei 469,9 Mio. € (-6,3 %). Der Rückversicherungsumsatz (brutto) betrug 3,80 Mrd. € (währungsbereinigt leicht positiv). Die CSM aus Neugeschäft stieg auf 216,6 Mio. €, der CSM-Bestand verringerte sich auf 6,3 Mrd. €.

Das Kapitalanlageergebnis blieb mit 1,0 Mrd. € stabil; die annualisierte Kapitalanlagerendite erreichte 3,3 % (Ziel: ≥ 3,2 %). Der Kapitalanlagebestand lag – u. a. währungsbedingt – bei 62,6 Mrd. €.

Erneuerungsrunden und Ziele 2025

In der Haupterneuerung zum 1. Januar verzeichnete Hannover Rück Prämienwachstum bei überwiegend stabilen Konditionen. Die Erneuerungen zum 1. April zeigten stabile bis leicht nachgebende Bedingungen auf attraktivem Niveau. In den Juni-/Juli-Runden – traditionell mit Fokus auf Naturkatastrophenrisiken in Nordamerika sowie Geschäft in Australien/Neuseeland und Kredit/Kaution – sank das Volumen um 2,1 % (bereinigt um einen Großvertrag: +4,5 %). Die inflations- und risikoadjustierte Preisänderung lag bei −2,9 %.

Für das Gesamtjahr bekräftigt der Konzern seine Eckwerte: währungsbereinigt > 7 % Wachstum des Rückversicherungsumsatzes (brutto) in der Schaden-Rückversicherung bei kombinierter Quote < 88 %, ein Rückversicherungs-Serviceergebnis (netto) der Personen-Rückversicherung von > 875 Mio. € und eine Kapitalanlagerendite von mindestens 3,2 %. Die Dividendenpolitik sieht eine jährlich steigende Basisdividende im Strategiezyklus 2024–2026 vor; Sonderdividenden bleiben bei Überschusskapital möglich.

„Unser schlankes, partnerschaftliches Geschäftsmodell, unsere pragmatische Unternehmenskultur und unsere Resilienz bleiben für einen nachhaltigen Rückversicherungsschutz ebenso unerlässlich wie angemessene Preise und Konditionen am Markt“, sagte Clemens Jungsthöfel. „Auf Basis der Zahlen für die ersten sechs Monate des Jahres bin ich sehr zuversichtlich, dass wir auch im zweiten Halbjahr profitabel wachsen und unsere Ziele für das Gesamtjahr erreichen.“

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