Die EU-Kommission untersucht mögliche Wettbewerbsabsprachen zwischen der Deutschen Börse und NASDAQ im europäischen Derivatehandel. Es geht um den Verdacht der Marktaufteilung und Preisabstimmung – die Deutsche Börse sagt Kooperation zu.

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Deutsche Börse
Die Europäische Kommission hat ein Kartellverfahren gegen die Deutsche Börse und die US-Technologiebörse NASDAQ eingeleitet. Die Wettbewerbshüter prüfen den Verdacht, dass beide Finanzkonzerne Absprachen getroffen haben könnten, um sich im europäischen Derivatehandel keine Konkurrenz zu machen.
Nach Angaben der EU-Kommission geht es um den Bereich der Notierung, des Handels und der Abwicklung von Finanzderivaten im Europäischen Wirtschaftsraum. Die Behörde vermutet, dass die Deutsche Börse und NASDAQ „gegenseitige Wettbewerbsbeschränkungen“ vereinbart haben könnten. Im Raum stehen Vorwürfe, die Nachfrage aufgeteilt, Preise koordiniert oder sensible Geschäftsinformationen ausgetauscht zu haben.
Die Untersuchung solle „mit Priorität“ geführt werden, erklärte die Kommission in Brüssel. Eine förmliche Einleitung bedeute jedoch noch keine Vorverurteilung. Die Aktie der Deutschen Börse reagierte am Donnerstagvormittag mit deutlichen Kursverlusten.
Bereits im September des vergangenen Jahres hatte die Kommission unangekündigte Inspektionen bei der Deutschen Börse in Frankfurt und der NASDAQ durchgeführt. Dabei ging es ebenfalls um Geschäfte mit Finanzderivaten – Finanzinstrumenten, deren Wert sich von Aktien, Zinsen, Rohstoffen oder Währungen ableitet. Welche Produkte konkret betroffen sind, teilte die EU-Kommission nicht mit.
Die Deutsche Börse erklärte, sie werde mit der Kommission „vollumfänglich und konstruktiv“ zusammenarbeiten. Eine Sprecherin des Unternehmens betonte, das Verfahren befinde sich in einem frühen Stadium.
Gegenstand der Untersuchung sei eine frühere Kooperation zwischen der Terminbörse Eurex und der finnischen Börse HEX, die heute zur NASDAQ gehört. Diese Vereinbarung aus dem Jahr 1999 sei damals mit der EU-Kommission abgestimmt worden und habe den Wettbewerb im europäischen Markt für Derivate fördern sollen. Ziel sei es gewesen, die Liquidität nordischer Märkte zu erhöhen und Effizienzgewinne zu erzielen.
Nach Darstellung der Deutschen Börse sei die Zusammenarbeit „transparent, regulatorisch geprüft und im Sinne der Marktteilnehmer“ erfolgt.

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