Die Element Insurance AG meldet Insolvenz an. Nach Neugeschäftsverbot, Massenkündigungen und rechtlichen Auseinandersetzungen zieht die BaFin die Reißleine. Ein Rückblick auf die Herausforderungen und die Lehren für die InsurTech-Branche.
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Element Insurance AG
Die Berliner Digitalversicherer-Szene verliert einen großen Namen: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am 8. Januar 2025 offiziell einen Insolvenzantrag gegen die Element Insurance AG gestellt. Nach Jahren ambitionierter, aber auch risikoreicher Entscheidungen kommt das einstige Vorzeige-InsurTech an einen dramatischen Punkt seiner Unternehmensgeschichte. Darüber berichteten zuerst der Versicheungsmonitor sowie der Versicherungsbote.
Die BaFin hat das Amtsgericht Charlottenburg mit einem Insolvenzantrag eingeschaltet. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Friedemann Ulrich Schade, soll nun die Vermögenslage von Element klären, bevor es zu einer endgültigen Entscheidung kommt. Bis dahin bleiben alle Zwangsvollstreckungsmaßnahmen ausgesetzt – eine Atempause für das Unternehmen, das zuletzt immer stärker unter Druck geraten war.
Die Insolvenzmeldung kommt nicht aus dem Nichts. Bereits seit Monaten häuften sich die Probleme für Element Insurance:
Die Insolvenz von Element ist nicht nur ein Weckruf für InsurTechs, sondern auch für die Versicherungsbranche insgesamt. Die hohe Abhängigkeit von Rückversicherungsverträgen und das schnelle Wachstum ohne nachhaltige Strukturen zeigen die Risiken in diesem Marktsegment auf.
Für die betroffenen Kunden bleibt abzuwarten, wie sich die Abwicklung ihrer bestehenden Verträge gestaltet. Der Insolvenzverwalter hat angekündigt, den Kundenservice weiterhin zu gewährleisten, solange die Vermögenslage geprüft wird.
Die Insolvenz von Element Insurance AG markiert ein Ende, das der Branche schadet, aber auch wichtige Lektionen bietet. InsurTechs müssen nicht nur innovativ, sondern auch finanziell robust sein, um langfristig erfolgreich zu bleiben. Ob es für Element doch noch eine Zukunft gibt, hängt nun davon ab, ob sich ein Investor findet – und wie schnell Vertrauen zurückgewonnen werden kann.
IKB steigert im ersten Halbjahr 2025 ihr Neugeschäft um 30 % auf 1,3 Mrd. € und erhöht den Vorsteuergewinn auf 36 Mio. €. Höhere Einmalaufwendungen drücken die Kostenquote, Risikovorsorge bleibt niedrig; Kapitalquote stabil hoch.
Der Bundesfinanzhof weist die Beschwerde der Warburg-Gruppe ab: 155 Mio. € aus Cum-Ex-Erstattungen bleiben beim Fiskus. Damit bestätigt sich die Linie des Hamburger Finanzgerichts – politisch brisant, rechtlich richtungsweisend.