dwpbank vollzieht Lemon-markets-Kauf – neuer Baukasten für Wertpapierservices

Die dwpbank hat die Übernahme von lemon.markets zum 30. September 2025 (BaFin-genehmigt) abgeschlossen und baut ein modulares Ökosystem für Wertpapierservices – vom Vollverwahrdepot bis zur Neobroker-Lösung. Finanzinstitute, Vermögensverwalter und Fintechs sollen so schneller, flexibler und regulierungssicher neue Angebote starten.

Anja Amend

Ein Beitrag von

Anja Amend

Veröffentlicht am

8.10.25

um

9:35

Uhr

dwpbank vollzieht Lemon-markets-Kauf – neuer Baukasten für Wertpapierservices

Bildnachweis:

dwpbank

Mit dem Closing der Akquisition von lemon.markets macht die Deutsche WertpapierService Bank den nächsten Schritt in Richtung Plattformökonomie. Nach der Genehmigung durch die BaFin ist das Berliner Fintech seit dem 30. September 2025 Teil der dwpbank-Gruppe.

Ziel ist ein durchgängiges, modernes Ökosystem für Wertpapierservices, das die steigende Bandbreite der Marktanforderungen abdeckt – von der vollumfänglichen Verwahrung über alle Gattungen und Börsenplätze bis hin zu fokussierten, standardisierten Neobroker-Strecken. In einem Umfeld, in dem Neobroker, Direktbanken und Verbundhäuser mit immer schnelleren Releases um Anleger buhlen, positioniert sich die dwpbank damit als Infrastrukturanbieter, der Time-to-Market, Skalierbarkeit und Regulierungssicherheit zusammenführt.

Vom Vollverwahrdepot bis zur Neobroker-Strecke

Künftig können Institute, Vermögensverwalter und Fintechs aus einem erweiterten Leistungsportfolio wählen: Das etablierte Rückgrat der dwpbank – inklusive der Wertpapierplattform WP3 – wird durch die modulare, cloudbasierte Infrastruktur von lemon.markets ergänzt.

Damit lassen sich Funktionen wie Bruchstückhandel, Echtzeitverarbeitung und vollständig digitale Onboarding- und Orderprozesse unmittelbar integrieren. Die Botschaft an den Markt ist klar: Statt monolithischer Eigenentwicklungen bietet die Gruppe einen Baukasten, der sowohl die Anforderungen anspruchsvoller Depotkunden als auch die Erwartungen preissensibler Einsteiger adressiert. „Den typischen Wertpapierkunden gibt es nicht – wir erleben heute eine sehr heterogene Anlegerlandschaft“, sagt Kristina Lindenbaum, Vorständin für Kunde und digitale Transformation bei der dwpbank.

„Wir ergänzen unsere performante Wertpapierplattform WP3 um eine modulare Infrastruktur für schlanke und digitale Brokerage- und Custody-Services auf Basis der Public Cloud. Damit unterstützen wir künftig Institute, Vermögensverwalter und Fintechs mit individuellen und wettbewerbsfähigen Angeboten für die ganze Breite ihrer Kundschaft: preislich attraktiv, hoch flexibel und dabei technisch und regulatorisch ausgereift.“

Zwei Plattformen, ein Ökosystem

Operativ bleiben dwpbank und lemon.markets am Markt eigenständig, bündeln aber Vertrieb, Produktentwicklung und Schnittstellenarbeit. Für Kundeninstitute bedeutet das: ein Ansprechpartner, ein integriertes Leistungsversprechen und kürzere Wege von der Idee bis zum produktiven Launch. Bestehende Prozesse können weiterlaufen, neue Segmente lassen sich parallel erschließen – sei es ein globales Vollverwahrdepot mit komplexen Orderfunktionen oder eine schlanke Neobroker-Lösung mit klarer Kostenstruktur.

Auch die paneuropäische Ausrichtung von lemon.markets bleibt Teil der Strategie und erweitert die Anschlussfähigkeit für internationale Partnerschaften. Gründer und CEO Max Linden betont den Anspruch, den Markt aktiv mitzugestalten:

„Unser Fokus bleibt, die marktführende Brokerage-as-a-Service-Plattform für Banken, Vermögensverwalter und Fintechs anzubieten. Jetzt ist es für alle Marktteilnehmer noch attraktiver, mit uns zu kooperieren. Gemeinsam mit der dwpbank gestalten wir aktiv den Wertpapiermarkt – und bringen so mehr Menschen an die Börse.“

Warum der Deal für den Markt zählt

Die Konsolidierung im Wertpapiergeschäft verlagert die Wertschöpfung zunehmend in skalierbare, regulierte Infrastrukturen. Mit dem Zukauf schließt die dwpbank eine Lücke zwischen traditioneller Depot- und Abwicklungsstärke und der Geschwindigkeit junger Brokerage-Plattformen. Für Institute reduziert sich das Technologie- und Umsetzungsrisiko, gleichzeitig steigt die Freiheit, zielgruppenspezifische Angebote zu testen und auszurollen – ohne den regulatorischen Unterbau jedes Mal neu zu erfinden. Genau diese Kombination dürfte in einem umkämpften Markt über Anschlussfähigkeit entscheiden: Wer schnell neue Kundenerlebnisse liefert und dabei verlässlich, revisionsfest und kosteneffizient bleibt, setzt den Takt. Die dwpbank-Gruppe setzt hierfür nun auf ein Doppelherz aus Stabilität und Innovation – mit spürbarem Rückenwind für ihre Partner.

Ähnliche Beiträge