Deutsche Bank prüft Verkauf ihres Filialgeschäfts in Indien – Fokus auf Profitabilität

Die Deutsche Bank prüft den Verkauf ihres indischen Filialgeschäfts. Für die 17 Standorte werden bereits Gebote eingeholt; Details zur Bewertung sind offen. Der Schritt würde die Profitabilitätsagenda stützen – in einem Markt, der für Auslandsbanken besonders anspruchsvoll ist.

Anja Amend

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Anja Amend

Veröffentlicht am

1.9.25

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14:29

Uhr

Deutsche Bank prüft Verkauf ihres Filialgeschäfts in Indien – Fokus auf Profitabilität

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Die Deutsche Bank erwägt einem Reuters-Bericht zufolge den Ausstieg aus ihrem Filialgeschäft in Indien. Das Institut sammelt derzeit Angebote ein, eine erste Frist für unverbindliche Offerten ist am 29. August abgelaufen. Bewertungsdetails sind nicht bekannt, die Bank kommentiert den Vorgang nicht. Sollte der Verkauf realisiert werden, wäre das ein weiterer Schritt, das Privatkundengeschäft stringenter auf Profitabilität auszurichten – ein Ziel, das das Haus seit Längerem verfolgt.

Anspruchsvoller Markt mit starker lokaler Konkurrenz

Die Deutsche Bank ist seit mehr als vier Jahrzehnten in Indien präsent und betreibt aktuell 17 Filialen. Das Retailgeschäft gilt für ausländische Institute im Subkontinent als schweres Terrain: dichte Konkurrenz durch große einheimische Banken, hohe regulatorische Anforderungen und ein intensiver Wettbewerb um wohlhabende Neukunden. Dass bereits andere internationale Anbieter Aktivitäten veräußert haben, unterstreicht die Marktrealität – Wachstum im klassischen Filialmodell ist teuer und kapitalbindend.

Was ein Verkauf bedeuten könnte

Ein möglicher Deal würde Kapital und Managementaufmerksamkeit freisetzen und damit Spielräume für ertragsstärkere Bereiche eröffnen. Für die Deutsche Bank könnte das heißen: mehr Fokus auf Geschäftsfelder, in denen Skaleneffekte schneller heben und Margen stabiler sind. Für den indischen Markt wiederum wäre ein Eigentümerwechsel im Filialnetz nichts Ungewöhnliches – Retailplattformen gehen dort regelmäßig in neue Hände über, ohne dass die Kundenversorgung leidet. Entscheidend bleiben am Ende Preis, regulatorische Freigaben und die Frage, wie Käufer die Integration operativ stemmen.

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