Deutsche Bank meldet Rekordhalbjahr: Zeit für den strategischen Frühstart

Mit einem Vorsteuergewinn von 5,3 Milliarden Euro erzielt die Deutsche Bank ihr bestes Halbjahresergebnis seit der Finanzkrise – nicht nur dank aufgelöster Rückstellungen, sondern wegen operativer Stärke in allen Geschäftsbereichen. Ein Signal: Die Frühstart-Rente für die Strategie „Globale Hausbank“ ist eingeläutet.

Anja Amend

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Anja Amend

Veröffentlicht am

31.7.25

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9:55

Uhr

Deutsche Bank meldet Rekordhalbjahr: Zeit für den strategischen Frühstart

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Unsplash | Vinicius Eloy Bailo

Die Deutsche Bank ist zurück – und das nicht nur auf dem Papier. Mit einem Vorsteuergewinn von 5,3 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2025 hat das größte deutsche Geldhaus seine Profitabilität mehr als verdoppelt.

Das Beste daran: Der Zuwachs beruht nicht nur auf Bilanzkosmetik wie der Auflösung früherer Rückstellungen, sondern auf robustem operativen Wachstum in allen Geschäftsbereichen. Eine Nachricht, die nicht nur Analysten aufhorchen lässt – sondern auch signalisiert: Die Bank startet früher als geplant in die nächste Strategiephase.

Gewinnplus nicht nur dank Postbank-Effekt

Zwar fällt der Vergleich zum Vorjahr aufgrund einer entfallenen Rückstellung in Milliardenhöhe (Postbank-Rechtsstreit) auf den ersten Blick spektakulär aus – doch auch ohne diesen Sondereffekt hätte die Bank ihren Vorsteuergewinn um beachtliche 37 % gesteigert. Möglich gemacht haben das ein Ertragswachstum von 6 % auf 16,3 Milliarden Euro sowie stabile Kostenstrukturen – ein seltenes Doppel in der europäischen Bankenwelt. Die bereinigten Kosten blieben bei 10,1 Milliarden Euro nahezu konstant. Zugleich sank die Aufwand-Ertrag-Relation auf 62,3 % und liegt damit klar im Zielkorridor.

Alle Geschäftsbereiche liefern – besonders die Vermögensverwaltung

Ob Unternehmensbank, Investmentbank, Privatkundengeschäft oder Vermögensverwaltung – jeder Bereich lieferte im ersten Halbjahr zweistellige Gewinnzuwächse. Besonders hervor sticht die DWS, deren Vorsteuergewinn um über 50 % zulegte und deren Erträge von alternativen Produkten und Nettomittelzuflüssen profitierten. Auch die Investmentbank überzeugte mit einem starken FIC-Geschäft, trotz Dämpfer im beratungsintensiven Emissionssegment.

Für Vorstandschef Christian Sewing ist klar:

Wir freuen uns sehr, sowohl im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr den höchsten Gewinn seit 2007 erzielt zu haben. Damit sind wir auf Kurs, unsere Ziele für 2025 zu erreichen.

Und das trotz volatiler Märkte, regulatorischer Unsicherheiten und hoher Konkurrenz.

Frühstart für die Strategie „Globale Hausbank“

Dass die Deutsche Bank ihre Ziele für 2025 nicht nur erreicht, sondern bereits deutlich übertrifft, öffnet strategische Spielräume. Die harte Kernkapitalquote liegt bei starken 14,2 %, die Risikovorsorge ist rückläufig und die Kapitalausschüttung an Aktionäre bleibt ein zentrales Versprechen – selbst unter den neuen CRR3-Vorgaben.

Insgesamt hat die Bank im Rahmen ihres Effizienzprogramms rund 2,2 Milliarden Euro an Einsparungen realisiert – 90 % des Gesamtziels sind damit erreicht. Die signalstarke Botschaft: Man ist nicht nur auf Kurs, sondern bereit für den nächsten Sprint.

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