Die Deutsche Bank baut unter Claudio de Sanctis 111 Top-Positionen in der Privatkundensparte ab, um Kosten zu senken und die Profitabilität zu steigern. Ambitionierte Ziele bis 2025 sollen erreicht werden.
Bildnachweis:
Deutsche Bank
Die Deutsche Bank setzt unter der Leitung von Claudio de Sanctis auf einen strikten Sparkurs in ihrer Privatkundensparte. Mit dem Abbau von 111 Top-Positionen soll die Effizienz gesteigert und die Profitabilität deutlich erhöht werden.
Seit seinem Amtsantritt im Sommer 2023 hat Privatkundenvorstand Claudio de Sanctis 111 leitende Angestellte in der Privatkundensparte entlassen. Dies entspricht acht Prozent der Director- und Managing-Director-Posten in diesem Bereich. Durch den Abbau hoch dotierter Stellen sollen die Kosten schneller gesenkt werden als durch den Abbau einfacher Jobs.
Die Deutsche Bank strebt an, das Kosten-Ertrags-Verhältnis im Privatkundengeschäft bis 2025 auf 60 bis 65 Prozent zu reduzieren. Aktuell gibt die Bank noch 76,7 Cent aus, um einen Euro zu verdienen. Mit den aktuellen Maßnahmen soll dieser Wert auf maximal 65 Cent gesenkt werden.
Der Stellenabbau betrifft nicht nur das Massenkundengeschäft, sondern auch das Wealth Management, also die Betreuung vermögender Kunden. De Sanctis plant jedoch, in diesem Bereich wieder verstärkt persönliche Kundenberater einzustellen. Er gibt zu, dass der Kostenabbau im Wealth Management im Jahr 2024 "grenzwertig" war und sieht hier weiteres Potenzial.
Um die Profitabilität zu steigern, wurden bereits 230 der ursprünglich 550 Postbank-Filialen geschlossen, was rund 1.000 Jobs kostete. Aktuell werden weitere Schließungen von Deutsche-Bank-Filialen verhandelt. Zudem hat de Sanctis die Ausgaben für externe Beratungen deutlich reduziert.
Die Rendite im Privatkundengeschäft liegt derzeit bei etwas über sechs Prozent und damit deutlich unter der Rendite anderer Sparten der Bank. Die Firmenkundensparte ist doppelt so profitabel, während die Investmentbank eine Rendite von über zehn Prozent erzielt. Dieser Vergleich unterstreicht den Handlungsbedarf in der Privatkundensparte.
Claudio de Sanctis ist zuversichtlich, die gesetzten Ziele zu erreichen. Er betont, dass neben Kostensenkungen auch die Steigerung der Erträge entscheidend ist. Mit den eingeleiteten Maßnahmen soll die Privatkundensparte wieder zu einem stärkeren Wachstumsmotor für die Deutsche Bank werden.
Finom erhält 115 Millionen Euro in neuer Series-C-Finanzierung und baut damit seine Marktposition im digitalen Geschäftskunden-Banking in Europa weiter aus. Ziel ist eine Million Kunden bis 2026.
Qonto stärkt das Deutschland-Geschäft mit der Ernennung von Malte Dous zum Managing Director für Zentraleuropa. Der erfahrene Plattform- und E-Commerce-Experte soll Qonto zur führenden Finanzlösung für KMU in der Region ausbauen.