Die Deutsche Bank plant weitere Filialschließungen und baut im Privatkundengeschäft fast 2000 Stellen ab. Vorstandschef Sewing verfolgt damit weiter konsequent den Umbau des Instituts.
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Die Deutsche Bank setzt ihren Konsolidierungskurs im Privatkundengeschäft weiter fort und hat weitere deutliche Einschnitte angekündigt. Neben zusätzlichen Filialschließungen sollen im laufenden Jahr fast 2000 Arbeitsplätze wegfallen, wie Vorstandschef Christian Sewing auf einer Konferenz von Morgan Stanley bestätigte. Es handelt sich dabei um bereits geplante Maßnahmen, die nun konkret umgesetzt werden.
Im vergangenen Jahr schloss die Deutsche Bank bereits 125 Filialen. Nun folgt die nächste Welle von Standortschließungen sowohl bei der Deutschen Bank als auch ihrer Tochter Postbank.
„Wir werden Filialen in erheblichem Umfang abbauen“
Das erläuterte Sewing und begründete dies mit dem Ziel, die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit im hart umkämpften Privatkundengeschäft weiter zu verbessern.
Die Reduzierung des Filialnetzes sei dabei kein Zeichen eines neuen Sparprogramms, sondern Teil der bereits bestehenden strategischen Planung. Die entsprechenden Rückstellungen für den Stellenabbau seien bereits erfolgt, ergänzte Sewing.
Im Rahmen des Umbauprogramms „Deutsche Bank 3.0“ sollen interne Prozesse und Hierarchien gestrafft sowie digitale Beratungsangebote ausgebaut werden. Bereits im September vergangenen Jahres kündigte die Bank an, künftig vermehrt auf Beratungen per Video und Telefon zu setzen und dafür eine mittlere zweistellige Anzahl kleinerer Standorte zu schließen.
Diese Maßnahmen sollen neben Kosteneinsparungen vor allem die digitale Ausrichtung der Bank forcieren. Laut Unternehmensangaben laufen dazu derzeit intensive Gespräche mit dem Betriebsrat.
Vorstandschef Sewing verfolgt mit der Strategie das Ziel, das größte deutsche Geldhaus auf nachhaltiges Wachstum und höhere Gewinne auszurichten. Der erneute Stellenabbau ist dabei ein weiterer Schritt, die angestrebte Kostendisziplin zu sichern und die Profitabilität nachhaltig zu erhöhen. Sewing hatte Ende Januar bereits angekündigt, mit seinem Umbauprogramm die Erträge langfristig steigern zu wollen, was jedoch auch strukturelle Veränderungen innerhalb des Instituts mit sich bringen werde.
Ein Sprecher der Deutschen Bank stellte nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa klar, dass die nun genannten Zahlen keine neuen Sparmaßnahmen darstellen, sondern bereits beschlossene und kommunizierte Schritte umgesetzt werden. Dennoch dürfte die Nachricht unter Beschäftigten und Arbeitnehmervertretern erneut für Unruhe sorgen.
Die Deutsche Bank beschäftigt weltweit aktuell rund 90.000 Mitarbeitende. In den vergangenen Jahren hat das Frankfurter Institut kontinuierlich Filialen geschlossen und Personal reduziert, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und den Herausforderungen eines zunehmend digitalisierten Finanzmarkts zu begegnen.
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