Deka steigert im H1/2025 Vertrieb auf Rekordniveau und erzielt 520 Mio. Euro Wirtschaftliches Ergebnis. Privatkunden treiben Fondsabsatz, Gebühren stärken Erträge; Ausblick ~800 Mio. Euro bestätigt.
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Die Deka-Gruppe hat ihren positiven Kurs im ersten Halbjahr 2025 bestätigt. Das Wirtschaftliche Ergebnis lag mit 520,1 Mio. Euro leicht über dem Vorjahreswert (512,4 Mio. Euro). Gleichzeitig kletterte die Gesamtvertriebsleistung aus Fonds und Zertifikaten um 41 Prozent auf 20,4 Mrd. Euro – ein Bestwert für die ersten sechs Monate eines Jahres. Besonders dynamisch zeigte sich das Privatkundengeschäft, in dem sich die Nettovertriebsleistung auf 10,1 Mrd. Euro mehr als verdoppelte. „Die Sparkassenkundinnen und -kunden haben im ersten Halbjahr weiter am Kapitalmarkt angelegt. Sie vertrauen auf die Wirtschaft und deren Innovationskraft. Das ist ein klares Investitionssignal“, sagt Deka-Vorstandschef Dr. Georg Stocker.
Im Retailgeschäft legten vor allem Aktien- (3,0 Mrd. Euro) und Rentenfonds (1,6 Mrd. Euro) zu. Auch das fondsbasierte Vermögensmanagement drehte nach einem schwachen Vorjahreszeitraum deutlich ins Plus (2,2 Mrd. Euro Nettovertrieb). Die von der Deka gemanagten Immobilienfonds für Privatanleger blieben mit 0,1 Mrd. Euro positiv, während der Bruttoabsatz von Zertifikaten im Privatkundengeschäft auf 8,6 Mrd. Euro zulegte. Insgesamt erreichte die Vertriebsleistung im Privatkundensegment 18,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 12,6 Mrd. Euro), davon 13,6 Mrd. Euro bei Retail- und 5,1 Mrd. Euro bei Private-Banking-Kunden.
Wichtige Stütze des Wachstums bleiben Wertpapiersparpläne: Netto kamen rund 287.000 Verträge hinzu, die Deka verwaltet nun rund 8,5 Mio. Sparpläne. Die Zahl der Depots stieg um etwa 150.000 auf 5,9 Mio. Im institutionellen Geschäft lag die Vertriebsleistung mit 1,7 Mrd. Euro nahe am Vorjahresniveau. Das Gesamtvolumen aus Fonds und Deka-Zertifikaten erhöhte sich per Ende Juni markt- und absatzbedingt auf 426,6 Mrd. Euro (Ende 2024: 415,9 Mrd. Euro).
Die Gesamterträge wuchsen um acht Prozent auf 1,23 Mrd. Euro. Rund 70 Prozent steuerte erneut das Provisionsergebnis bei, das sich um knapp zehn Prozent auf 862,4 Mio. Euro erhöhte. Dagegen gab das Zinsergebnis im Umfeld sinkender Kapitalmarktzinsen auf 221,2 Mio. Euro (Vorjahr: 257,7 Mio. Euro) nach. Das Finanzergebnis verbesserte sich auf 167,0 Mio. Euro – Rückenwind kam unter anderem aus Handel & Strukturierung mit hoher Zertifikatenachfrage.
Bei der Risikovorsorge verbuchte die Deka netto 18,4 Mio. Euro (Vorjahr: 3,4 Mio. Euro); Einzelwertberichtigungen – insbesondere im Immobilienfinanzierungsbereich – wurden durch einen positiven Effekt aus der Anpassung des Post-Model-Adjustments teilweise kompensiert. Die Aufwendungen stiegen im Zuge anhaltender Investitionen in Digitalisierung und Personal von 626,6 auf 710,5 Mio. Euro; die Belegschaft wuchs um 128 auf 5.855 Mitarbeitende. Das Aufwands-Ertrags-Verhältnis lag mit 56,9 Prozent weiterhin auf gutem Niveau (Vorjahr: 54,8 Prozent), die bilanzielle Eigenkapitalrendite vor Steuern bei 15,6 Prozent (16,4 Prozent). Die harte Kernkapitalquote nach CRR III betrug zur Jahresmitte 19,9 Prozent (Ende 2024: 19,8 Prozent nach CRR II).
Die Zahlen unterstreichen die robuste Position der Deka im Verbund – getragen von hoher Vertriebsstärke im Retail und einer breiten Produktpalette. Die Verschiebung der Ertragsquellen hin zu Gebühreneinnahmen federt den Zinsrückgang ab, erfordert aber weiter konsequente Kostendisziplin, zumal die Investitionen in IT und Digitalisierung die Aufwände erhöhen. Die Risikovorsorge bleibt überschaubar, die Kapitalisierung ist komfortabel. Vor diesem Hintergrund hält die Deka an ihrem Ausblick fest und erwartet für 2025 ein Wirtschaftliches Ergebnis von rund 800 Mio. Euro.
Die Nürnberger beruft Peter Ott zum Finanzvorstand. Er folgt auf Jürgen Voß und soll die risikoorientierte Steuerung ausbauen – ein Signal inmitten des Übernahmeprozesses.